Mikron zurück auf Kurs – weitere Verbesserung der Profitabilität notwendig

Wir sind zufrieden mit dem Trend, den wir sehen», sagte CEO Eduard Rikli anlässlich der Präsentation der Jahreszahlen. Sein Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2007 den Reingewinn um 80% auf 7,2 Mio CHF von 4,0 Mio im Vorjahr gesteigert, das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um gut 30% auf 11,8 Mio CHF. Bereits bekannt waren Umsatz (265,3 Mio CHF) und Bestellungseingang (311,5 Mio).


Noch optimaler möglich
Das Sorgenkind des Mikron-Chefs bleibt die Profitabilität. Der heutige Stand von 4,4% EBIT-Marge sei «noch nicht zufrieden stellend»; Zielvorgabe bleibe längerfristig eine Marge von 8%. In diesem Jahr wird Mikron das Ziel jedoch noch nicht erreichen: Erwartet werde ein im Vergleich zum geschätzten Umsatzwachstum von 5 bis 10% überproportionales EBIT-Wachstum, sagte Finanzchef Andreas Moser gegenüber AWP. Zu einer EBIT-Verdoppelung werde es sicher nicht kommen.


US-Gesellschaft belastet operatives Geschäft
Belastet wurde das Betriebsergebnis 2007 unter anderem durch Verluste in Höhe von 2 Mio CHF bei der US-Gesellschaft in Denver (Sparte Assembly Technology). Sollte sich hier im laufenden Jahr trotz eingeleiteter Massnahmen keine Kehrtwende abzeichnen und ein Break Even ausser Reichweite geraten, werde man die Konsequenzen ziehen, erklärte CEO Rikli. Ansonsten habe die Division am Hauptproduktionsstandort in der Schweiz erneut erfreulich gearbeitet. Das Resultat blieb allerdings trotz einer Steigerung von Umsatz und Bestellungseingang hinter dem Vorjahr zurück.


Bessere Machining Technology
Dagegen konnte die Division Machining Technology eine «deutliche» Verbesserung des unbefriedigenden Vorjahresergebnisses verbuchen, welches durch Sonderbelastungen beeinflusst war. Aufträge für Maschinen, auf denen neue Bearbeitungsprozesse erstmals eingesetzt worden seien, hätten allerdings Mehraufwendungen verursacht. Dazu kamen – ebenfalls den Aufwand erhöhende – Aufträge für Anwendungen in neuen Marktsegmenten


Noch keine Dividende
Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Mikron ansonsten vorsichtig optimistisch. Ins neue Geschäftsjahr seien beide Divisionen mit einem Auftragsvorrat auf «erfreulichem Niveau» gestartet. Allerdings bewege sich der Auftragseingang im ersten Quartal nicht ganz auf Niveau des Vorjahres, sagte Finanzchef Moser. Die Ausschüttung einer Dividende ist für den Bieler Industriekonzern weiterhin kein Thema – trotz ansehnlicher Cash-Position und 100-Jahr-Jubiläum im laufenden Jahr. Eine Dividendenzahlung würde ein falsches Signal aussenden, da Mikron zu 70% im Besitz einer einzigen Investorengruppe stehe, sagte Verwaltungsrats-Vize Anton Affentranger, Vertreter ebendieser Gruppe. Schon eher vorstellbar sei eine Akquisition; Konkretes sei aber nicht in Planung.


Mögliche Verlängerung mit Investorengruppe
Der Aktionärbindungsvertrag besagter Investorengruppe – zu der neben Affentrangers Investmentvehikel unter anderem auch die Ammann-Gruppe von Johann Schneider-Ammann gehört – läuft im Juni 2008 aus. Laut Affentranger ist die Gruppe derzeit in Gesprächen über eine Verlängerung. Aus heutiger Sicht sei eine Ausdehnung des Vertrages um weitere 3-5 Jahre gut möglich, erklärte er vor den Medien.


Aktie wenig Verändert
Mit den ausgewiesenen Resultaten hat Mikron die Markterwartungen in etwa getroffen. Die Steigerung im operativen Geschäft sei ein «erstes Zeichen», auch wenn die operative Marge im Industrievergleich weiterhin unbefriedigend sei, hiess es etwa bei der Bank Vontobel. An der Börse reagierten die Anleger gelassen; Mikron Holding Namen steigen bei geringen Volumen bis um 14.05 Uhr um 0,5% auf 11,00 CHF, der Gesamtmarkt (SPI) sinkt aktuell um 1,1%. (awp/mc/th)

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