Print-Werbeeinnahmen 2008 um 3,3 Prozent rückläufig

Diese Zeitungen erreichten dank Neulancierungen innerhalb eines Jahres einen Abonnentenzuwachs von stolzen 68%. Alle anderen Publikationen, also Tages-, Wochen-,Publikums- und Fachpresse mussten im letzten Jahr Abo-Verluste zwischen 1,4 und 4,3% hinnehmen. Dies geht aus der Studie «Medienbudget und Medientrends» hervor, die am Mittwoch in Zürich präsentiert wurde.


Tagespresse mit 1,9 Prozent weniger Abonnenten
Die Tagespresse beispielsweise musste im Jahr 2008 einen Abonnenten-Verlust von 1,9% hinnehmen. Per Ende Jahr hatten noch 1,7 Mio Schweizerinnen und Schweizer oder Firmen eine Tageszeitung abonniert. Das tägliche Lesen einer Kaufzeitung sei bei einem immer grösseren Anteil der Bevölkerung keine Gewohnheit mehr, hält die Studie fest. Insgesamt nahmen die Schweizer Zeitungen und Zeitschriften im letzen Jahr 4,2 Mrd CHF ein. Davon kamen 2,4 Mrd aus der Werbung. Die Werbekunden waren jedoch untreuer als die Leser: 2008 gingen die Werbeeinnahmen der Printtitel um 3,3% zurück. Besonders gelitten hat die Tagespresse mit einem Minus von 8%, während die Sonntagspresse um 10,3% zulegen konnte.


Das dicke Ende kommt noch  
Diese Zahlen zeigen eine noch relativ gute wirtschaftliche Situation, wie Verbandspräsident Hanspeter Lebrument am Mittwoch vor den Medien in Zürich erklärte. Weil die Wirtschaftskrise erst gegen Ende 2008 eingesetzt habe, sehe man das Ausmass der Verluste erst in den Zahlen 2009. Insgesamt könne man aber sagen, dass die zum Verband gehörenden Medien sich sehr gut aufgestellt hätten. Ausser bei «.ch» habe man bisher keine Zusammenbrüche erleben müssen, sagte Lebrument weiter. «Dort waren aber keine Schweizer Verleger am Werk.»


Lebrument sieht (noch) keine Qualitätseinbussen
Die Qualität der Tagespresse ist nach Ansicht Lebruments nach wie vor hoch. Trotz der Krise der letzten Monate habe er keine Qualitätseinbussen feststellen können.  Die wirtschaftliche Lage zwinge viele Blätter zudem wieder dazu, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Regionalzeitungen beispielsweise würden sich wieder mehr auf ihre Region beschränken und gleichzeitig Ballast abwerfen. «Die Zeitungen sind zwar etwas dünner, aber inhaltlich wesentlicher geworden», sagte er. (awp/mc/ps/22) 

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