SAP schliesst in Rechtsstreit verwickelte US-Tochter TomorrowNow

Dies teilte der Walldorfer Konzern am Montag mit. Die mehr als 225 Kunden mit Software von PeopleSoft, JD Edwards und Siebel sollten Wartung künftig bei deren Mutterkonzern Oracle einholen. Das Geschäft von TomorrowNow waren Dienstleistungen für Kunden dieser Software-Hersteller, die nach und nach von Oracle zusammengekauft worden waren.


Erbitterter Rechtsstreit
Die 2005 erworbene SAP-Tochter steht im Mittelpunkt eines erbitterten Rechtsstreits mit Oracle. Die Amerikaner werfen SAP vor, über TomorrowNow mehrfach verbotenerweise für Kunden bestimmte Oracle-Daten heruntergeladen zu haben. SAP hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken eingeräumt, stritt aber den Vorwurf von Industriespionage ab.


Milliardenschaden?
Oracle beziffert den Schaden durch die angebliche Industriespionage auf möglicherweise über eine Milliarde Dollar. Der genaue Schaden könne erst benannt werden, wenn SAP noch mehr Beweismittel zur Verfügung stelle. Der Schaden liege aber mindestens bei mehreren hundert Millionen Dollar. Beide Unternehmen streiten noch darüber, wie viele Beweise SAP zur Verfügung stellen muss.


«Illegales Geschäftsmodell»
Laut Oracle müssten Daten bei Hunderten von dritten Parteien eingesehen sowie tausende Computer und zehntausende Downloads gesichtet werden. Im April weitete Oracle die Vorwürfe noch aus. Die Downloads seien nur ein Teil eines «illegalen Geschäftsmodells» bei TomorrowNow gewesen, hiess es. SAP habe von diesen Praktiken gewusst und sie nicht beendet, lautete der Vorwurf des Konkurrenten. (awp/mc/ps/35)

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