Schaffner kommt mit Fokussierung voran

Noch immer sucht der Komponentenhersteller aber einen Abnehmer für den Bereich Kabeltests und Elektroemulation. Die Bemühungen, die Sparte Testsysteme abzustossen, dauern bereits über ein Jahr. Der ursprüngliche Plan, die Sparte als Ganzes zu verkaufen, musste aufgegeben werden.


Kerngeschäft mit Komponenten läuft gut
Das verbleibende Kerngeschäft mit Komponenten läuft offenbar gut. «Wir sind mit dem Geschäftsverlauf von Components sehr zufrieden», sagte Finanzchef Martin Zwyssig auf Anfrage von AWP. Anfang Juli hatte Schaffner für Components für das Geschäftsjahr 2005/06 ein Umsatzwachstum im oberen einstelligen bis knapp zweistelligen Prozentbereich bei einer deutlichen Verbesserung des operativen Ergebnisses in Aussicht gestellt.


Management Buyout – Keine Angabe zum Preis
Nachdem im April die Veräusserung des Testsystembereichs für Leistungselektronik (Umsatz 2004/05 gut 5 Mio CHF) gelungen ist, gab Schaffner am (heutigen) Freitag den definitiven Verkauf des mit 30 Mio CHF Umsatz grössten Teilbereichs EMV-Testsysteme bekannt. Vor gut zwei Wochen hatte Schaffner schon den Abschluss eines Vorvertrags gemeldet. Wie üblich wurden keine Angaben zum Preis gemacht. Da es sich um ein Management Buyout handle, dürfte der Verkaufserlös aber niedrig sein, so die Einschätzung der Zürcher Kantonalbank.


Geschätzer Kaufpreis 10 Mio CHF
Dem widerspricht allerdings Zwyssig. «Das MBO ist gleichwertig wie andere Mitbewerber behandelt worden», sagte er. Es habe keine Abschläge gegeben, dies wäre auch gegenüber den Aktionären nicht fair. Helvea, die Research-Abteilung der Banque Pictet, schätzt den Verkaufspreis auf rund 10 Mio CHF, was in etwa dem Buchpreis entspräche.


Interessenten für Bereich Kabeltests und Elektroemulation
Wie weit die Verhandlungen zum Verkauf des verbliebenen Bereichs Kabeltests und Elektroemulation (Umsatz rund 10 Mio CHF) schon gediehen sind, konnte Zwyssig nicht sagen. Es seien Interessenten vorhanden, aber ein konkreter Zeitrahmen sei nicht nennbar. Laut Mitteilung vom Morgen werden die Gespräche «mit hoher Intensität» fortgesetzt.


Für Angaben zu früh
Auch für erste Angaben, ob sich für die Devestition des gesamten Bereichs Testsysteme ein Buchgewinn abzeichne oder nicht, sei es noch zu früh. Die Rechnung werde gemacht, wenn alle drei Teilbereiche verkauft seien, so Zwyssig.


Mittel für Investitionen
Schaffner will die durch den Verkauf zufliessenden Mittel in internes und externes Wachstum investieren. Ob sich konkrete Akquisitionsobjekte in der Pipeline befinden, mochte der CFO nicht verraten. Übernahmegespräche würden aber parallel zu den Verkaufsverhandlungen geführt.


Transaktion positiv aufgenommen
In Finanzkreisen wurde die heute angekündigte Transaktion begrüsst. Der Titel legte bis kurz vor Mittag in einem leicht freundlichen Gesamtmarkt gut 1% auf 151,10 CHF zu, gehandelt sind rund 800 Aktien. Allerdings ist das Papier im Verlauf der letzten zwölf Monate kontinuierlich von über 200 CHF auf einen Tiefststand von 148 CHF vor drei Tagen gesunken. (awp/mc/ar)

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