Schering erwägt Kauf der exklusiven Rechte an Chirons Betaferon

Betaferon wurde von Chiron entwickelt und produziert, schreibt die «Financial Times Deutschland» (FTD) am Freitag. Derzeit stellt Chiron Betaferon in Nordamerika exklusiv für Schering her, während Schering den Wirkstoff weltweit in Eigenregie vertreibt.


Die 90-Tage-Frist der Übernahmeklausel
Dem Artikel zufolge muss Schering bis Ende Januar 2006 eine Lösung gefunden haben, da dann die 90-Tage-Frist der Übernahmeklausel ausläuft, die der Konzern 1993 in einem Lizenzabkommen mit Chiron vereinbart hat. Nutze Schering die Gelegenheit zum Kauf der Rechte nicht, sei Novartis als neue Eigentümerin von Chiron befugt, den Wirkstoff ab 2008 parallel zu Schering herzustellen und weltweit zu vertreiben.


Preis dürfte im dreistelligen Millionenbereich liegen
Wie tief Schering für den Kauf der Rechte an Betaferon in die Tasche greifen müsste, lasse sich derzeit nicht beziffern, so der Artikel weiter. Gemäss Vereinbarung soll der Kauf «einem fairen Marktwert» entsprechen. FTD zitiert einen Analysten, der in einer ersten Kalkulation mit einer Pauschale von 570 Mio EUR für die Umsatzbeteiligung der Jahre 2006 bis 2008 rechnet. Der Wert der Lizenz zuzüglich des Preises für Produktionsanlagen dürfte gemäss Schätzung des Analysten im dreistelligen Millionenbereich liegen.


Schering generiert gemäss FTD ein Sechstel des Gruppenumsatzes mit dem MS-Produkt, im Jahr 2005 werden es schätzungsweise 850 Mio EUR sein. Davon würden derzeit rund 22,5% als Umsatzbeteiligung an Chiron zurückfliessen. (awp/mc/ab)

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