ThyssenKrupp erhöht Prognosen – Zweites Quartal über Erwartungen

In 2006/2007 werde aufgrund verbesserter Wachstumsaussichten nun ein bereinigter Vorsteuergewinn von rund 3,5 Milliarden Euro erwartet, teilte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mit. Bisher war ThyssenKrupp von einem Wert von bis zu 2,9 Milliarden Euro ausgegangen. Beim Umsatz peilt der grösste deutsche Stahlkocher nun die 50 Milliarden-Euro-Marke an, bisher hatte er 48 bis 49 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.


Markterwartungen leicht übertroffen
Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 11 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis ohne die EU-Kartellstrafe lag bei 1,052 Milliarden Euro nach 773 Millionen Euro. Beide Werte übertrafen die Markterwartungen leicht.


Auftragseingang um neun Prozent gesteigert
Von dpa-AFX befragte Analysten hatten mit einem Umsatz von 12,7 Milliarden und einem bereinigten Vorsteuerergebnis von 1,027 Milliarden Euro gerechnet. Inklusive der Kartellstrafe im Fahrstuhl- und Rolltreppengeschäft wegen illegaler Preisabsprachen lag das Vorsteuerergebnis bei 572 Millionen Euro und damit ebenfalls leicht über den Schätzungen von 547 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente ThyssenKrupp je Aktie wegen der Geldbusse 45 Cent nach 84 Cent im Vorjahr. Der Auftragseingang kletterte um neun Prozent auf 14 Milliarden Euro.


Mittelfristige Ziele bis 2010 angehoben
Angesichts der deutlich gesteigerten Ertragsstärke sowie erwarteter positiver Effekte aus dem Investitionsprogramm hob ThyssenKrupp auch die mittelfristigen Ziele bis 2010 an. Bei einem Umsatz von rund 60 Milliarden Euro soll nun ein bereinigtes Ergebnis von nachhaltig 4 Milliarden Euro erzielt werden. Bislang lag das mittelfristige Ziel beim Umsatz bei 50 Milliarden Euro, die Thyssen nun schon in diesem Jahr erlösen will. Beim Ergebnis hatte der Konzern bislang ein nachhaltiges Ziel von 2,5 Milliarden Euro genannt.


Langfristiger Ausblick
Auch über 2010 hinaus zeigte sich ThyssenKrupp zuversichtlich. Längerfristig – also insbesondere nach Inbetriebnahme der Grossinvestitionen in Nordamerika – soll der Umsatz in einer Grössenordnung von 65 Milliarden Euro liegen. Das Vorsteuerergebnis soll vor wesentlichen Sondereffekten auf 4,5 bis 5,0 Milliarden Euro steigen.


Ergebnis im ersten Geschäftshalbjahr
Im ersten Geschäftshalbjahr summierte sich der Umsatz auf 25,4 Milliarden Euro und lag damit 12 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Vorsteuergewinn inklusive der Belastungen aus der Kartellstrafe lag bei 1,6 Milliarden Euro und damit rund ein Drittel über dem Wert in 2005/2006. Das Ergebnis stieg inklusive der Geldbusse um ein Drittel auf 1,76 Euro je Aktie. (awp/mc/ab)

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