Trichet: Moderate Konjunkturerholung trotz Risiken

Das Wachstum setze sich fort, es seien aber keine klaren Zeichen einer zu Grunde liegenden Dynamisierung zu erkennen, sagte Trichet. Der hohe Ölpreis habe einen «unwillkommenen» Einfluss auf das Wirtschaftswachstum in der Eurozone. Die jüngsten Konjunkturdaten seien gemischt ausgefallen.


Zinsen unverändert
Die EZB hatte zuvor ihren Leitzins wie erwartet mit 2,00 Prozent bestätigt. Erst am Montag hatte die EU-Kommission ihre Wachstumsprognose für die Eurozone in diesem Jahr deutlich gesenkt. Damit erwarten nun sowohl die EU-Kommission als auch die EZB im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent in der Eurozone.


Inflation wegen Ölpreis über 2,0 Prozent
Im Hinblick auf die Preisentwicklung erwartet Trichet, dass der Ölpreis die Inflation in den nächsten Monaten über 2,0 Prozent halten wird. Trotz einiger Risiken sei weiterhin keine Gefahr für die Preisstabilität in der Eurozone zu sehen. Mittelfristig stehe die Preisentwicklung in der Eurozone im Einklang mit dem Ziel von Preisstabilität. Risiken für die Preisstabilität sieht Trichet im hohen Wachstum der Geldmenge M3 und dem hohen Ölpreis. Eine Zinssenkung sei zurzeit keine Option für die EZB. Der Rat habe auf seiner jüngsten Sitzung auch nicht darüber gesprochen. Er betonte erneut die Bedeutung des monetären Pfeilers in der Geldpolitik der EZB. Inflation sei immer noch ein monetäres Phänomen. Das von der EZB angestrebte Geldmengenwachstum solle mittelfristig erreicht werden. Die EZB strebt ein Geldmengenwachstum von 4,5 Prozent an. Im Februar betrug das Wachstum 6,4 Prozent.


Ermutigung an Verbraucher
Trichet forderte die Konsumenten zu mehr Vertrauen auf, da es in einigen Ländern eine gewisse Kaufzurückhaltung gebe. Die EZB werde für Preisstabilität sorgen. Er ermutige die Verbraucher, geplante Anschaffungen zu tätigen. Trichet forderte erneut eine Stärkung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts. Auf die Frage nach der Europäischen Verfassung sagte Trichet, dass es mit einer Verabschiedung rechne. Er verwies darauf, dass die EZB für stabile Preise gesorgt habe und das Ausbleiben von Wechselkursschwankungen zwischen den Eurostaaten für mehr Stabilität gesorgt habe. (awp/mc/as)

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