US-Eröffnung: Etwas fester – Lehman trotz Milliardenverlusten erholt

Die Marktstimmung sei zwar schlecht, auf ermässigtem Kursniveau griffen jedoch immer wieder einige Investoren zu, die auf ein baldiges Ende der Kreditkrise setzen. Im Handelsverlauf könnte der wöchentliche Ölbericht des Energieministeriums neue Impulse in den Markt bringen.


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) verbesserte sich nach minus 2,43 Prozent am Vortag um 0,36 Prozent auf 11.271,04 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index zog um 0,50 Prozent auf 1.230,69 Zähler an. Der Composite-Index gewann 0,59 Prozent auf 2.222,80 Punkten. Der NASDAQ 100 stand um 0,71 Prozent höher auf 1.733,70 Punkten.


Am Vortag waren Lehman Brothers mit 7,64 Dollar auf den tiefsten Stand seit Oktober 1998 abgerutscht. Daraufhin überraschend vorgezogene Zahlen zum dritten Quartal waren zwar krisenbedingt tiefrot, die Aktie erholte sich jedoch um 3,85 Prozent auf 8,09 Dollar. Unter dem Strich liegt der Verlust bei 3,9 Milliarden Dollar oder 5,92 Dollar je Aktie (EPS). Experten hatten im Schnitt mit einem geringeren Verlust von 2,91 Dollar je Aktie gerechnet. Vor einem Jahr hatte Lehman Brothers noch einen Gewinn von 1,54 Dollar je Anteil verzeichnet. Um die Kapitaldecke zu stärken, wird Lehman Brothers ungefähr 55 Prozent an seiner Vermögensverwaltungssparte verkaufen, der Grossteil seiner Gewerbe-Immobilien soll in eine neue Gesellschaft ausgliedert werden.


Der Finanzsektor zeigte sich ansonsten uneinheitlich. Die am Dienstag neben Lehman-Papieren besonders unter Druck geratenen American International Group (AIG) setzten sich mit plus 3,59 Prozent auf 19,03 Dollar an die Spitze des Dow Jones-Index. Aktien der Citigroup rutschten indes um weitere 1,69 Prozent auf 18,56 Dollar ab. Die Grossbank wird im laufenden Quartal bislang mit 450 Millionen Dollar aus den Problemen der angeschlagenen Hypothenbanken Freddie Mac und Fannie Mae belastet. Freddie Mac sanken um 4,55 Prozent auf 0,84 Dollar, Fannie Mae stiegen um 3,12 Prozent auf 0,99 Dollar.


Boeing markierten mit minus 2,61 Prozent auf 62,35 Dollar das Ende des Leitindex. Das US-Verteidigungsministerium hat das Ausschreibungsverfahren für den milliardenschweren Tankflugzeug-Auftrag der US-Luftwaffe abgebrochen. Es sei unmöglich, wie zunächst vorgesehen, bis Januar einen Zuschlag zu erteilen, teilte das Pentagon mit. Um den Auftrag ringen Boeing und der europäische EADS- Konzern.


Texas Instruments (TI) gewannen nach präzisierten Erwartungen an das dritte Quartal 1,20 Prozent auf 21,97 Dollar. Der US-Chiphersteller rechnet mit einem Gewinn je Aktie zwischen 0,42 und 0,46 US-Dollar. Zuvor war TI von 0,41 bis 0,47 Dollar ausgegangen. Der Umsatz soll zwischen 3,33 und 3,47 Milliarden Dollar betragen (bisher: 3,26-3,54).


Mit einem überraschend hohen Gewinn startete FedEx in sein neues Geschäftsjahr – die Aktie feierte dies mit plus 2,35 Prozent auf 86,74 Dollar. Der Gewinn je Aktie habe im ersten Geschäftsquartal voraussichtlich bei 1,23 Dollar gelegen, teilte der Logistiker am Dienstagabend nach US-Börsenschluss mit. Für das gesamte laufende Geschäftsjahr (31. Mai) bekräftigte der Konzern seine Gewinnprognose von 4,75 bis 5,25 Dollar. Detaillierte Quartalszahlen will FedEx am 18. September vorlegen. (awp/mc/pg/28)

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