US-Eröffnung: Moderate Gewinne – Bank of America überrascht positiv

Das Zahlenwerk habe Hoffnungen geschürt, dass sich die Kreditkrise abschwächen und die grossen US-Privatkundenbanken damit weniger hart treffen könnte. Der wieder steigende Ölpreis laste allerdings etwas auf der Stimmung. Der Leitindex Dow Jones (DJIA) stieg im frühen Handel um 0,14 Prozent auf 11.512,12 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index rückte um 0,19 Prozent auf 1.263,07 Punkte vor. An der Technologiebörse NASDAQ legte der Composite-Index um 0,23 Prozent auf 1.827,48 Zähler zu. Für den NASDAQ 100 ging es um 0,35 Prozent auf 2.290,74 Zähler nach oben.


Die Bank of America kommt als weitere amerikanische Grossbank bei den Aufräumarbeiten im Zuge der Kreditkrise besser voran als von Experten erwartet. Das Institut erlitt zwar im zweiten Quartal das vierte Mal in Folge einen Gewinnrückgang um rund 40 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro). Analysten hatten aber noch weniger Überschuss befürchtet. Bank of America-Titel verteuerten sich um 10,73 Prozent auf 30,44 Dollar. Im Zuge der guten Nachrichten verbuchten die zuletzt stark gebeutelten Hypothekenfinanzierer zum Teil zweistellige Aufschläge. So schossen die Aktien von Fannie Mae um 21,12 Prozent auf 16,23 Dollar nach oben, und die Papiere von Freddie Mac rückten um 7,95 Prozent auf 9,91 Dollar hoch.


Titel der American International Group (AIG) profitierten indes von einem positiven Analystenkommentar und legten um 9,37 Prozent auf 27,42 Dollar zu. Der jüngste Pessimismus mit Blick auf den weltgrössten weltgrössten Versicherer sei übertrieben, schrieb Analyst Joshua Shanker von der Citigroup. Positive Quartalszahlen zahlreicher Finanzunternehmen belegten, dass Aktien aus dem Sach- und Haftpflichtsektor zuletzt überverkauft worden seien. Ausserhalb des Finanzsektors sprangen die Papiere von Genentech um 13,54 Prozent auf 92,90 Dollar hoch. Das Schweizer Pharmaunternehmen Roche will die US-Tochter Genentech für 44 Milliarden US-Dollar (27,8 Milliarden Euro) ganz übernehmen. Die Basler bieten den Aktionären des US-Biotechunternehmens 89 Dollar je Aktie und somit eine Prämie von 8,8 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag.


Dagegen mussten Yahoo!-Titel Verluste hinnehmen und sanken um 2,49 Prozent auf 21,89 Dollar. Der Internet-Konzern Yahoo! hat sich im Machtkampf um eine Übernahme durch Microsoft mit seinem kritischen Grossaktionär Carl Icahn auf einen Kompromiss geeinigt. Der US- Milliardär bekommt drei Sitze im Verwaltungsrat des Unternehmens. Dafür zieht Icahn seine eigene Liste mit Gegenkandidaten zur Abwahl des kompletten Gremiums zurück. Papiere von Microsoft rückten moderat um 0,19 Prozent auf 25,91 Dollar vor.


Nach Zahlen hingegen verloren die Aktien von Hasbro 2,95 Prozent auf 36,87 Dollar. Heldenfiguren zu Kinohits wie «Indiana Jones», «Hulk» und «Star Wars» bescheren dem weltweit zweitgrössten Spielwarenhersteller zwar weiter gute Gewinne, und auch der Umsatz übertraf die Erwartungen. Händler begründeten die Verluste aber mit der Ankündigung von Hasbro, am 1. September zum zweiten mal in diesem Jahr die Preise erhöhen zu wollen, um die steigenden Rohstoffkosten zu kompensieren. (awp/mc/ps/30)

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