US-Eröffnung: Schwach – Hypothekenfinanzierer und Ölpreisrekord belasten

Der Dow Jones Industrial gab zuletzt um 1,45 Prozent auf 11.066,75 Punkte nach. Der S&P-500-Index fiel um 1,31 Prozent auf 1.236,93 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ ging es für den Composite-Index um 1,26 Prozent auf 2.229,30 Zähler nach unten. Der NASDAQ 100 verlor 1,35 Prozent auf 1.814,78 Punkte.


Prügelknaben waren wie schon am Vortag die Finanztitel. Aktien der Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae setzten ihre Talfahrt ungebremst fort. Deren ausufernde Probleme haben die US- Regierung veranlasst, ihre Krisengespräche auf höchster Ebene zu intensivieren. In den Medien war zuvor über eine nötige umfassende staatliche Rettungsaktion für die beiden schwer unter Druck geratenen Immobilien-Finanzierer spekuliert worden. Freddie stürzten um 38,50 Prozent auf 4,92 US-Dollar ab, Fannie verloren 37,88 Prozent auf 8,20 Dollar.


Für Lehman Brothers Holdings ging es nach Aussagen der Bank, die schwierig zu bewertenden Vermögenswerte machten einen zunehmenden Anteil am Gesamtvermögen aus, sowie einer negativen Studie um weitere 20,69 Prozent auf 13,72 Dollar nach unten. Die HSBC hat ihr Kursziel in einer Sektorstudie drastisch von 72 auf 26 Dollar reduziert und ihr «Neutral»-Votum bekräftigt. Eine Kombination aus schwachem Wirtschaftswachstum, steigender Inflation und einer unvorteilhaften Entwicklung der Zinskurve könnte die Erträge über das zweite Halbjahr 2008 hinaus belasten, hiess es zur Begründung. Wachovia verbilligten sich nach einer Abstufung durch Fox-Pitt Kelton um 10,21 Prozent auf 11,79 Dollar. Das Analysehaus befürchtet, dass weitere Kapitalerhöhungen und Dividendenkürzungen notwendig werden.


Schlechte Aussichten für das abgelaufene zweite Quartal liessen Chevron um 3,20 Prozent auf 93,17 Dollar fallen. Der Ölkonzern rechnet trotz hoher Gewinn in Ölfördergeschäft mit einem Gewinnrückgang im Raffinerie- und Tankstellengeschäft. Der Gewinn werde in diesem Geschäftsbereich voraussichtlich um 500 Millionen US-Dollar niedriger ausfallen als im ersten Quartal.


Dagegen legten Anheuser-Busch um 7,55 Prozent auf einen Rekordstand von 65,83 Dollar zu. Der belgische Braukonzern InBev hat nach einem Pressebericht sein Angebot für den US-Rivalen angehoben. InBev biete nun 70 statt 65 Dollar je Aktie, schreibt das «Wall Street Journal» in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf eine mit der Situation vertraute Person. Ziel sei es, das widerspenstige Anheuser-Management doch noch von der Offerte zu überzeugen. Laut der Zeitung ist das Anheuser-Management auch gewillt, das neue Angebot über insgesamt 50 Milliarden Dollar zu akzeptieren.


Für General Electric (GE) ging es um 1,34 Prozent auf 28,01 Dollar nach oben. Der Mischkonzern macht seine Probleme in der Heimat durch ein starkes internationales Geschäft wett und schnitt im zweiten Quartal dadurch besser ab als erwartet.


Citigroup verbilligten sich um moderate 0,61 Prozent auf 16,18 Dollar. Die französische Genossenschaftsbank Credit Mutuel übernimmt die Citibank, die deutsche Privatkundentochter der US-Bank, für 4,9 Milliarden Euro in bar, wie die Citigroup mitteilte. (awp/mc/gh/30)

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