US-Eröffnung: Verluste – Verbrauchervertrauen und Gewinnmitnahmen

Tags zuvor hatte sich der Dow Jones in den letzten Handelsminuten mit einem Sprung ins Plus noch in die Gewinnzone gerettet und letztlich auf dem höchsten Stand seit November geschlossen. Nach der zweiwöchigen Kursrally werde die Luft immer dünner und die Versuchung, Gewinne mitzunehmen immer grösser, sagten Börsianer. Seit dem 10. Juli hatte der Leitindex in der Spitze knapp 13 Prozent gewonnen.


Der US-Leitindex Dow Jones sank um 0,49 Prozent auf 9.063,92 Zähler. Neben Finanzaktien verbuchten auch die Titel der Pharmabranche und die Ölaktien Verluste. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,68 Prozent auf 975,51 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 0,40 Prozent auf 1.960,03 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 0,46 Prozent auf 1.591,95 Punkte nach unten.


Für Aufsehen unter den Börsianern sorgte die Meldung von der geplanten Übernahme der Softwarefirma SPSS durch den IT-Konzern IBM . IBM will den Produzenten von Statistik- und Analyse-Programmen für 1,2 Milliarden Dollar übernehmen. Für jede Aktie will IBM 50 Dollar zahlen. SPSS-Aktien sprangen daraufhin um 40,64 Prozent auf 49,35 Dollar. IBM-Papiere sanken um 0,83 Prozent auf 116,64 Dollar.


Auch die Aktien von Virgin Mobile zogen mit einem immensen Kurssprung die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich. Sie legten um 23,04 Prozent auf 5,18 Dollar zu. Der US-Mobilfunker Sprint Nextel will den kleineren Konkurrenten Virgin Mobile übernehmen. Sprint will damit seine Position im Prepaid-Segment stärken. Papiere von Sprint Nextel verloren 2,64 Prozent auf 4,43 Dollar.


Bereits am Vorabend hatte Amgen mit einem positiv verlaufenen zweiten Quartal überrascht und sich optimistisch über den weiteren Jahresverlauf geäussert. Die Aktien gewannen 2,60 Prozent auf 62,37 Dollar. Der weltgrösste Biotechkonzern hatte die Gewinnprognose angehoben.


Die Papiere von AMBAC Financial sanken hingegen um 15,79 Prozent auf 0,80 Dollar. Der US-Kreditversicherer hatte wegen fauler Kredite eine weitere Milliarden-Abschreibung verbucht. Das Minus beläuft sich im zweiten Quartal auf voraussichtlich 1,6 Milliarden Dollar. Grund ist die verschlechterte Kreditqualität bei den Hypothekenpapieren, für die das Unternehmen eine Garantie ausgesprochen hatte. Damit summieren sich die Abschreibungen auf die Kreditderivate den Angaben zufolge auf rund 4,9 Milliarden Dollar. Um die Barreserven zu schonen, will AMBAC nun die Zinszahlungen auf nachrangige Schuldpapiere und Vorzugsdividenden einstellen.


Auch für die Titel von United States Steel ging es abwärts. Sie verloren nach Zahlen 2,91 Prozent auf 40,07 Dollar. Der Konzern hatte den zweiten Quartalsverlust in Folge ausgewiesen. Die Umsätze waren im Berichtszeitraum um knapp drei Viertel gesunken.  (awp/mc/pg/29)

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