US-Immobilienkrise kostet Deutsche Bank Milliarden – trotzdem Gewinn von 1,4 Mrd. Euro erwartet

Die hohen Belastungen von insgesamt 2,2 Mrd. Euro im 3. Quartal konnte die Bank zum einen durch Steuervorteile, zum anderen durch ausserordentliche Erträge zum Teil abfedern. Für 2008 bestätigte die Deutsche Bank die Prognosen. Demnach peilt die Bank für das kommende Jahr einen Gewinn vor Steuern von 8,4 (2006: 8,1) Milliarden Euro an. Voraussetzung hierfür seien allerdings «normal funktionierende» Märkte. Den Vorsteuergewinn für das dritte Quartal bezifferte die Bank in der Grössenordnung von 1,2 Milliarden Euro (2. Quartal 2007: 2,699 Milliarden Euro).


Einbruch bei Corporate Banking & Securities
Vor allem der bisher erfolgsverwöhnte Unternehmensbereich Corporate Banking & Securities, das Hauptgeschäft der wichtigen Investmentbankingsparte, hat stark gelitten: Hier wird ein Verlust vor Steuern in Höhe von 250 bis 350 Millionen Euro erwartet. Dieser Verlust ist nach Angaben eines Bankensprechers einmalig. Im zweiten Quartal verbuchte die Bank noch einen Vorsteuergewinn von 1,8 Milliarden Euro.


Im Konzernbereich Corporate Investments werde die Deutsche Bank im dritten Quartal voraussichtlich ein Ergebnis vor Steuern von circa 600 Millionen Euro erzielen (Vorquartal: 233 Millionen Euro), hiess es. In dieser Zahl seien Gewinne aus dem Abschluss des Verkaufs des Gebäudes 60 Wall Street in New York sowie Gewinne aus anderen Vermögenswerten enthalten.


Belastungen von insgesamt 2,2 Mrd. Euro
Die Finanzkrise schlägt im dritten Quartal mit Belastungen von insgesamt 2,2 Milliarden Euro zu Buche. Davon entfallen 1,5 Milliarden Euro auf das Geschäft mit strukturierten Kreditprodukten, verbrieften Wohnimmobilien und den Handel festverzinslicher Produkte und Aktien. 700 Millionen Euro entfallen auf die Neubewertung von Krediten und Kreditzusagen.


«Stabile Geschäftsfelder weiterhin mit guter Leistung»
Unternehmenschef Josef Ackermann sagte laut Redemanuskript für eine Investorenkonferenz in London: «Trotz eines herausfordernden Quartals für unsere Investmentbankeinheiten zeigten unsere «stabilen» Geschäftsfelder weiterhin eine gute Leistung. Nach der Phase der Marktkorrektur sehen wir wieder substantielle Möglichkeiten im Investmentbanking. Daher halten wir an unserem Kurs sowie an unseren öffentlich bekannt gegebenen Zielen für 2008 einschliesslich eines Vorsteuergewinns in Höhe von 8,4 Milliarden Euro unter der Annahme normal funktionierender Märkte fest. Ebenso halten wir nach wie vor an einer Kernkapitalquote, die innerhalb einer Bandbreite von 8 Prozent und 9 Prozent liegt, fest.» (awp/mc/pg)

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