US-Ölpreis erholt von Vortagsverlusten – China hebt Preise an

Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August stieg um 2,15 Dollar auf 134,16 Dollar.


Der Preis von Kerosin stieg um 25 Prozent
Am Donnerstag war der WTI-Preis merklich unter Druck geraten und um rund sechs Dollar gesunken. Als Grund verwiesen Experten zum einen auf die Entscheidung der chinesischen Regierung, die Preise für Kraftstoffe und Energie deutlich zu erhöhen. An den Tankstellen kostete Benzin am Freitag 16 Prozent und Diesel 18 Prozent mehr. Der Preis von Kerosin stieg um 25 Prozent. Die oberste Wirtschaftslenkungsbehörde, die Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), begründete die überraschende Preissteigerung mit der wachsenden Kluft zwischen den künstlich niedrig gehaltenen Treibstoffpreisen in China und den immer höheren Rohölpreisen auf dem Weltmarkt. Benzin und Diesel kostet jetzt in China je nach Qualität zwischen 6,20 und 7,17 Yuan oder umgerechnet 58 bis 67 Euro-Cent.


Sorge, vor den Olympischen Spielen
Die chinesische Regierung habe wahrscheinlich die Sorge, vor den Olympischen Spiele mit einer Knappheit an Kraftstoffen im Land konfrontiert zu werden, schreibt Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank in einem Kommentar. Für die derzeitigen Spannungen am Benzin- und Dieselmarkt sei weniger eine starke Nachfrage verantwortlich, sondern vielmehr die Zurückhaltung der Raffinerien. Insbesondere kleine Raffinerien seien nicht mehr in der Lage gewesen, das Verlustgeschäft mit dem Verkauf der Ölprodukte zu künstlich niedrigen Preisen zu finanzieren. Die Commerzbank rechnet damit, dass die starke Erhöhung der Preise eine negative Auswirkung auf das Ölverbrauchswachstum haben wird. Dies sollte dann endgültig die Trendwende am Ölmarkt einleiten.


OPEC-Preis gestiegen
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist unterdessen gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag 129,44 US-Dollar. Das waren 99 Cent mehr als am Mittwoch. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/gh)

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