Wirtschaftsverbände gegen Rentenalter 62

An einer gemeinsamen Medienkonferenz erläuterte das aus den Dachverbänden der Wirtschaft bestehende Komitee «Wirtschaft gegen Rentenalter 62» am Dienstag in Bern seine ablehnende Haltung zur Gewerkschaftsinitiative, die am 30. November 2008 zur Abstimmung gelangt.


«Gravierende Auswirkungen»
«Eine Senkung des Rentenalters auf 62 Jahre hätte gravierende Auswirkungen auf die Schweizer Volkswirtschaft», sagte Nationalrat Edi Engelberger, Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv. «Die verheerende Initiative würde der Wirtschaft 150’000 Arbeitskräfte entziehen, dem Missbrauch Tür und Tor öffnen und die Schwarzarbeit massiv ankurbeln.» Zudem sei die Initiative höchst problematisch, was den Vollzug – besonders im Ausland – betreffe.


«Jährliche Zusatzkosten von 1,5 Milliarden Franken»
Rudolf Stämpfli, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands SAV, warnte vor finanziellen Zusatzbelastungen für die AHV. «Laut aktuellen Berechnungen würde der Leistungsausbau durch die Initiative zu jährlichen Zusatzkosten von 1,5 Milliarden Franken führen.» Mehrkosten in Milliardenhöhe aber würden sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz auswirken und dem Standort Schweiz schaden. Die Initiative sei überdies «eine politische Zwängerei gegen den Volkswillen», habe doch das Volk eine Senkung des Rentenalters in den vergangenen Jahren bereits mehrfach abgelehnt.


«Echte Gefahr für Sozialversicherungssystem»
«Die Initiative ist eine echte Gefahr für die Konsolidierung und Finanzierung unseres Sozialversicherungssystems», stellte Dino Venezia, Präsident des Centre Patronal und Vizepräsident des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv, fest. Das Volksbegehren liege «quer in der politischen Landschaft», da die westlichen Länder aufgrund der demografischen Entwicklung das Rentenalter tendenziell erhöhten. Zudem hätten die Versicherten einschneidende Leistungskürzungen in der beruflichen Vorsorge hinzunehmen. (gewerbeverband/mc/ps)

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