Wissenschaft und Forschung: Schweiz trotz Spitzenleistung meist hinter Skandinavien

Dies geht aus den jüngsten «Indikatoren Wissenschaft und Technologie» des Bundesamtes für Statistik hervor. Danach stammten 2005 zwar nur 2% der in der OECD angemeldeten Patente aus der Schweiz. Mit 107 angemeldeten Patenten pro Million Einwohner stand die Schweiz aber auf Rang 2 hinter Japan mit 119 Patenten. Auch im «Innovations-Index», der die Innovationsleistungen eines Landes misst, lag sie mit Schweden an der Spitze – dies Dank der Dynamik der Schweizer Unternehmen. Allerdings wächst ihr Index nicht mehr so stark wie in früheren Jahren.


30 % mit Hochschul- oder Fachhochschulstudium
30% der 25- bis 64-Jährigen in der Schweiz haben ein Hochschul- respektive Fachhochschulstudium abgeschlossen. Sie bilden ein wichtiges Reservoir für Forschung und Entwicklung (F+E). Die Schweiz liegt damit über dem Schnitt der 27 EU-Länder, vor Frankreich und Deutschland. Sie rangiert aber hinter Österreich, mehreren nordeuropäischen Ländern, den USA, Japan, Island und Kanada. In den drei letzteren Ländern haben über 40% der erwerbstätigen Bevölkerung einen solchen Abschluss.


6 von 1000 als Forscherinnen oder Forscher tätig
In der Schweiz sind von 1000 Erwerbspersonen 12 in F+E und 6 als eigentliche Forscherinnen und Forscher tätig. Mit diesen beiden Werten liegt die Schweiz zwar über dem EU-Durchschnitt, kann jedoch nicht mit den nordischen Ländern sowie mit Japan und Frankreich mithalten.


2,9 % des BIP für Forschung und Entwicklung
Die Schweiz gab 2004 über 13 Mrd CHF oder 2,9% des Bruttoinlandpruduktes für Forschung und Entwicklung aus. Mit diesem BIP-Anteil lag sie auf Platz 6 der OECD-Länder, hinter Korea, Japan, Finnland, Schweden und Israel, die zwischen 3 und 4,5% des BIP für F+E ausgaben. Der OECD-Schnitt lag bei 2,25%. Mit 1,7 Mrd CHF beteiligte sich die Schweiz 2007 an den Forschungsprogrammen der EU (FRP). Am stärksten an den Projekten sind die Technischen Hochschulen und die Universitäten beteiligt.


Technologische Zahlungsbilanz in den roten Zahlen
Bis Ende Neunziger Jahre nahm die Schweiz mehr aus Technologie-Export (Verkauf von Patenten, Lizenzverträgen, Markennamen, technischem Wissen und Know-how) ein, als sie durch Import ausgeben musste. Seither wuchsen die Ausgaben stark, so dass die «Technologische Zahlungsbilanz» in die roten Zahlen kam. Bei der Handelsbilanz der High-Tech-Industrien nahm die Schweiz in der Sparte Instrumentenindustrie Rang 1 ein, bei der Pharma-Industrie lag sie auf Rang 2 hinter Schweden. In den Industrien Luft- und Raumfahrt, Elektronik sowie Büromaschinen und Computer musste sie mehr einführen, als sie exportieren konnte. (awp/mc/pg/21)

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