Actelion: GV lässt Elliott-Anträge abblitzen

Actelion: GV lässt Elliott-Anträge abblitzen
Jean-Paul Clozel, ehemaliger Actelion-CEO.

Actelion-CEO Jean-Paul Clozel.

Basel – Die Aktionäre von Actelion haben dem bisherigen Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung ihr Vertrauen ausgesprochen. Der britische Grossaktionär Elliott ist mit allen Anträgen abgeblitzt. So wurden die zur Wiederwahl anstehenden VR-Mitglieder Jean-Paul Clozel (CEO), Juhani Anttila und Carl Feldbaum für eine weitere Amtsdauer von drei Jahren bestätigt und die von Actelion vorgeschlagenen Kandidaten Jean-Pierre Garnier und Robert Bertolini in den VR gewählt.

Zuvor wurde allen Anträgen auf die Abwahl von bisherigen VR-Mitgliedern Elliotts nicht stattgegeben. Elliott wollte VRP Robert Cawthorn und die Mitglieder Werner Henrich, Michael Jacobi, Armin Kessler und Jean Malo abwählen lassen. Da der Elliott-Antrag auf eine personelle Erweiterung des VR nicht durchkam blieb die Obergrenze bei elf Mitgliedern. Nach den Bestätigungswahlen bzw. den Nicht-Abwahlen verblieben damit noch zwei offene Sitze.

Shannon und Allen gescheitert
Um diese beiden Sitze gingen die von Actelion nominierten Kandidaten Garnier und Bertolini sowie die von Elliott aufgestellten James Shannon und Peter Allen in einen ersten Wahlgang. Garnier und Bertolini erreichten bei 78,4 Mio Aktienstimmen mit Ergebnissen von 61,3 Mio bzw. 61,0 Mio Stimmen die einfache Mehrheit locker. Gescheitert waren indessen Shannon und Allen, die nur 27,9 bzw. 27,4 Mio Stimmen auf sich vereinigen konnten. Die weiteren bisherigen Actelion-VR-Mitglieder und die zur Wiederwahl anstehenden Mitglieder wurden zuvor mit Mehrheiten im Verhältnis von meist knapp bis gut zwei zu eins bestätigt.

Grosser Applaus für Jean-Paul Clozel an GV
Die Aktionäre des Biopharma-Unternehmens Actelion an der Generalversammlung haben am Donnerstag im Messezentrum in Basel die Rede VR-Mitglied und CEO Jean-Paul Clozel mit grossem Applaus bedacht. Ebenfalls mit grossem Applaus reagierten sie auf die einleitende Ansprache von VR-Präsident Robert Cawthorn. In seiner Ansprache betonte Actelion Verwaltungsrats-Präsident Robert Cawthorn die Bedeutung der diesjährigen GV: «Diese Generalversammlung ist sehr, sehr wichtig. Heute bestimmen wir über die Zukunft unseres Unternehmens und damit über den weiteren Erfolg.» Als VRP und Aktionär rief er die Mitaktionäre dazu auf, das Unternehmen nicht an einen Grossaktionär zu übergeben.

«Wir sind enttäuscht über das Urteil»
Im Weiteren ging Cawthorn auf die kürzlich erfolgten Jury-Entscheidungen im Streitfall mit Asahi um den Produtkkandidaten Fasudil ein: «Wir sind enttäuscht über das Urteil. Wir haben bereits Anträge beim Gericht eingereicht, wir werden weitere Anträge einreichen und das Urteil auch als Ganzes anfechten», wiederholt der VRP kürzlich gemachte Ankündigungen. Das Urteil sei weder durch Fakten noch die Rechtsgrundlage gestützt. Actelion sei in einem Fall finanzstark genug, um die Folgen des Urteils zu tragen, ohne dass sich die Verschuldung vergrössert, so der VRP.

Gut positioniert
Actelion sei mit seiner Pipeline und Strategie gut positioniert, um auch künftig Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen, bekräftigte Cawthorn frühere Aussagen des Managements. Dabei evaluiere der VR regelmässig alle Optionen – einschliesslich Einlizenzierungen, Partnerschaften, Übernahmen usw. Im Weiteren werde auch die Organisationsform einer Prüfung unterzogen.

«Tour d’horizon» über die Produkte und Produktepipeline
«Es waren herausfordernde Zeiten. Seit Monaten waren unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter Anschuldigungen, Gerüchten und mehr ausgesetzt», sagte Clozel. «Der Aufwand war enorm. Actelion setzte sich aber trotz mit aller Kraft dafür ein, Mehrwert zu schaffen. Actelion ist nun ein starkes Unternehmen mit einer starken Produktpalette und Pipeline und einem starken Cash-Flow», so Clozel. Einige der Projekte seien riskant, in diese werde aber nur beschränkt investiert, sagte Clozel in seiner «Tour d’horizon» über die Produkte und Produktepipeline.

Tracleer weiterhin auf Erfolgskurs
Ende Jahr werden wir zwölf bis 15 Projekte in klinischen Entwicklungsphasen haben, so Clozel. «Nicht jedes Produkt wird ein Erfolg werden, vielleicht nicht einmal jedes zweite», warnte er vor den Risiken in der Produktentwicklung in der Pharmabranche. «Jedes unserer vier Produkte im Markt bringt den Patienten aber sehr viel. So nutzen heute rund 40’000 Patienten unser Hauptprodukt Tracleer, und deren Zahl steigt weiter», so Clozel weiter. Clozel rief zum Schluss seiner Rede die Aktionäre auf: «Lassen Sie keinen Minderheitsaktionär ohne klare Strategie die Kontrolle über unser Unternehmen übernehmen». (awp/mc/ss)

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