Swisscom mit weniger Gewinn im ersten Halbjahr

Swisscom mit weniger Gewinn im ersten Halbjahr

Swisscom-CEO Carsten Schloter. (Foto: Swisscom)

Bern – Die Swisscom weist für das erste Halbjahr 2012 erwartungsgemäss leicht rückläufige Kennzahlen aus. Die Preiserosion setzte sich fort, konnte allerdings durch Kunden- und Volumenwachstum kompensiert werden. Aufgrund der leicht angepassten Wechselkurserwartungen senkte der Telekomkonzern seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr geringfügig.

Die Gruppe erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten einen um 1,8% tieferen Umsatz von 5,6 Mrd CHF, der EBITDA verminderte sich um 1,5% auf 2,2 Mrd CHF. Auf Basis konstanter Währungen hätte der Umsatz um 0,3% tiefer, der EBITDA dagegen um 0,9% höher gelegen, wie der Telekomkonzern am Mittwoch mitteilte. Der EBIT verminderte sich um 4% auf 1,3 Mrd CHF und unter dem Strich resultierte ein um 3,5% niedrigerer Reingewinn von 928 Mio CHF. Die ausgewiesenen Zahlen bewegen sich damit im Rahmen der Markterwartungen.

Geschäftsverlauf «grundsätzlich sehr robust»
CEO Carsten Schloter zeigte sich denn auch zufrieden. Der Geschäftsverlauf sei «grundsätzlich sehr robust,» erklärte er in einem firmeneigenen Video-Interview.

Im Heimmarkt Schweiz setzt sich die Verlagerung weg von den traditionellen Diensten Telefonieren und SMS hin zu IP-basierten Anwendungen weiter fort. So verminderte sich der Umsatz von Swisscom Schweiz leicht um 0,4% auf 4,2 Mrd CHF, der EBITDA nahm um 0,6% auf 1,9 Mrd ab. Die Preiserosion aufgrund des veränderten Nutzerverhaltens sowie des hohen Konkurrenzdrucks im Schweizer Kerngeschäft wird für das erste Halbjahr auf rund 170 Mio geschätzt. Diese Erosion sei durch das anhaltende Kundenwachstum, neue Bündelangebote sowie den Wechsel zu Pauschaltarifen kompensiert worden, so die Swisscom weiter.

Neue Angebote sind beliebt
So verzeichnete die Gruppe zur Jahresmitte knapp 700’000 Kunden für ihre Bündelangebote (+36,5%). Swisscom TV steigerte die Zahl der Abonnenten um 35,5% auf 694’000. Über Erwarten schnell hätten sich die neuen ‹Natel infinity› Angebote etabliert, so Schloter. Diese ermöglichen den Kunden unbegrenzte Nutzung, allerdings mit unterschiedlichen Nutzungsgeschwindigkeiten. Ende Juli zählte die Swisscom bereits 275’000 Kunden und aktuell kämen wöchentlich rund 25’000 dazu.

Höhere Investitionen
Mit 740 Mio CHF (+12,6%) investierte die Swisscom kräftig in die Schweizer Infrastruktur. Der Konzern baue die Breitbandnetze in der ganzen Schweiz laufend aus, um Leistung und Servicequalität weiter zu steigern, so die Mitteilung. Insgesamt betrugen die Investitionen in der Gesamtgruppe 1 Mrd CHF (+11,9%).

Fastweb wieder auf Kurs
Die italienische Tochter Fastweb verbuchte eine Umsatzabnahme von 2,5% auf 853 Mio EUR; in der Konzernrechnung schlug sich dies mit einem Minus von 7,4% auf 1,0 Mrd CHF nieder. Den Rückgang begründet Swisscom mit reduzierten tiefermargigen Wholesale-Umsätzen aus Interkonnektionsdiensten (Hubbing). Der EBITDA verbesserte sich um 1,3% auf 233 Mio EUR. Fastweb habe erfreulich gearbeitet, zeigte sich der Konzernchef zufrieden. Die Tochter sei wieder voll auf Kurs.

Die übrigen operativen Segmente der Gruppe erzielten einen Umsatz von 852 Mio CHF, was einer Zunahme von 1,8% entspricht.

Umsatzprognose leicht gesenkt
Aufgrund der aktuellen Währungssituation passt die Swisscom ihren Umsatzausblick für das laufende Jahr leicht nach unten an. Neu wird mit einem Umsatz von 11,3 Mrd CHF gerechnet, nach 11,4 Mrd in der bisherigen Prognose. Hintergrund ist die Anpassung der durchschnittlichen Wechselkurserwartung zum Euro auf 1,20 von 1,23 CHF in der bisherigen Prognose.

Jahresdividende weiter auf 22 Franken veranschlagt
Alle übrigen finanziellen Zielgrössen bleiben bestehen. So rechnet der Telekomkonzern weiter mit einem EBITDA von 4,4 Mrd sowie für Fastweb mit einem stabilen Umsatz von 1,6 Mrd EUR. Die Investitionen sollen sich unter Ausklammerung der Ausgaben für die Mobilfunkfrequenzen auf insgesamt bis zu 2,2 Mrd CHF belaufen.

Die Gesellschaft bekräftigt zudem erneut, dass bei Erreichen der Ziele für 2012 wieder eine Dividende von 22 CHF beantragt werden soll. (awp/mc/pg)

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