EU-Kommission will Startups in Europa halten

Brüssel – Die EU-Kommission will die Bedingungen für Startups und kleine Unternehmen mit Wachstumspotenzial verbessern, um diese Firmen in Europa zu halten. Startups sowie sogenannte Scaleups – kleine Unternehmen, die wachsen möchten – seien für die Zukunft Europas unverzichtbar, hiess es von der Brüsseler Behörde bei der Vorstellung einer entsprechenden Strategie.
Die Unternehmen «treiben Innovation und nachhaltiges Wachstum voran, schaffen hochwertige Arbeitsplätze, ziehen Investitionen an und verringern strategische Abhängigkeiten», hiess es. Doch viele hätten immer noch zu viele Schwierigkeiten, ihre Ideen vom Labor auf den Markt zu bringen oder in der EU in grossem Massstab zu wachsen.
Viele Hauptsitze ins Ausland verlegt
Zwar würden in Europa mehr Startups als in den USA gegründet, sagte Kommissionsvize Stéphane Séjourné. Allerdings sei auch Tatsache, dass in den vergangenen 15 Jahren fast 30 Prozent der europäischen sogenannten Unicorn-Start-ups – also Startups, die später mehr als einer Milliarde US-Dollar wert sind – ihren Hauptsitz in ein Nicht-EU-Land verlegt hätten. Früheren Angaben der Kommission zufolge gingen die meisten in die USA.
Sejourné sagte, es gehe darum, «wie wir erfolgreiche Start-ups, die sich in der Wachstumsphase befinden und zusätzliche Finanzierung benötigen, hier halten können». Mit mehr als 20 Massnahmen will die Behörde die Verlagerung der Unternehmen in Länder ausserhalb der EU eindämmen.
Dies sei gerade für strategische Technologien wie Künstliche Intelligenz, Quantentechnologien, fortgeschrittene Halbleiter, Biotechnologie, saubere Technologien und Energie, Verteidigung sowie Raumfahrt und Robotik von entscheidender Bedeutung.
Besserer Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten
So sollen etwa Vorschriften in Bereichen wie Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrecht vereinfacht werden. Unternehmen sollen zudem digital mit öffentlichen Verwaltungen in der gesamten EU durch eine einheitliche digitale Identität kommunizieren können. Auch sollen mehr Finanzierungs- und Investitionsmöglichkeiten in der EU erschlossen und der Zugang zu hoch qualifizierten Fachkräften verbessert werden. (awp/mc/pg)