US-Schluss: Erneut Verluste nach gemischten US-Daten

US-Schluss: Erneut Verluste nach gemischten US-Daten

New York – Nach gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten haben die US-Aktien am Donnerstag erneut mit Verlusten geschlossen. Der überraschend schwächere ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe habe die recht positiven Daten vom US-Arbeitsmarkt überschattet, sagten Börsianer. Am Abend ging der Dow Jones Industrial mit einem Abschlag von 0,47 Prozent auf 13.206,59 Punkte aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 0,77 Prozent auf 1.391,57 Punkte. Damit gaben die Standardwerte den zweiten Tag in Folge nach, nachdem der Dow noch am Dienstag auf den höchsten Stand seit 2007 geklettert war. Der Nasdaq-Composite-Index verlor 1,16 Prozent auf 3.024,30 Zähler, und der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 1,10 Prozent auf 2.704,59 Punkte nach.

Damit vertiefen sich an der New Yorker Börse die Sorgen über die Entwicklung der US-Wirtschaft. In den USA hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im April überraschend stark eingetrübt. Dem standen zwar relativ gute Daten vom Arbeitsmarkt gegenüber, diese konnten die Stimmung aber nicht heben: In den USA waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurückgegangen. Ein Marktstratege kommentierte die Entwicklung mit den Worten: «Die Strasse hat nun eine Delle bekommen, die Konjunkturdaten schwächen sich ab.» Das werde dem Markt erlauben, sich aus seiner überkauften Situation zu befreien. Ein anderer Marktbeobachter sagte, die Anleger warteten nun mit Spannung auf die Veröffentlichung der offiziellen Arbeitslosenstatistik an diesem Freitag. «Damit wird sich zeigen, ob der zuletzt schwächere makroökonomische Trend sich fortsetzt oder nicht.»

Wie schon am Vortag standen Papiere von Alcoa am Ende des Dow, die Titel verbilligten sich um weitere 1,54 Prozent auf 9,58 US-Dollar. Kraft Foods verloren 0,28 auf 39.59 Dollar. Das Unternehmen legte seine Quartalszahlen aber erst nach Börsenschluss vor. Procter & Gamble führten den Index mit einem Kursaufschlag von 0,83 Prozent an.

Im S&P 500 knickten Papiere des zweitgrössten US-Lebensversicherers Prudential um mehr als zehn Prozent ein und notierten damit am Ende des Index. Das Unternehmen hatte im zweiten Geschäftsquartal einen Verlust verbucht.

Titel von Visa verloren nach Zahlen 4,73 Prozent auf 116,41 Dollar. Der weltgrösste Kreditkarten-Konzern profitiert von der gestiegenen Kauflust der Konsumenten. Insbesondere die Einkäufe über die Grenzen hinweg hatten zugelegt. Allerdings passte Firmenchef Joseph Saunders die Gebührenstruktur an, um neuen Anforderungen der Aufsichtsbehörden gerecht zu werden. Papiere von Konkurrent Mastercard , der bereits am Vortag gute Zahlen präsentiert hatte, gaben um zwei Prozent nach.

Am Tag ihrer Erstnotierung an der Nasdaq schlossen die Papiere von Carlyle mit einem Aufschlag von 0,23 Prozent auf 22,05 Dollar und damit nur unweit über dem Ausgabepreis von 22,00 Dollar. Für den weltweit zweitgrössten Finanzinvestor hatte sich der Börsengang als holperig erwiesen, denn eigentlich hatte das Management einen Ausgabepreis für die einzelne Aktie von 23,00 bis 25,00 Dollar angepeilt. Das Unternehmen nahm so beim Verkauf eines Teils seiner Anteilsscheine 671 Millionen US-Dollar (510 Millionen Euro) ein und damit bis zu 92 Millionen Dollar weniger als erhofft. Mit dem Geld wollen die Amerikaner Schulden abbauen und Zukäufe stemmen.

Papiere von General Motors (GM) gaben trotz überraschend guter Quartalszahlen um 2,44 auf 22,37 Dollar nach. Für Freude beim Konzern hatte insbesondere gesorgt, dass das Geschäft im wichtigsten Heimatmarkt Nordamerika weiterhin gut gelaufen war. In seinem Europageschäft aber hatte GM einen Verlust hinnehmen müssen. Im Vorjahreszeitraum war dieses noch knapp im Plus gelandet.

Unterdessen gab am Abend Facebook weitere Einzelheiten zum geplanten Börsengang bekannt. Demnach will das soziale Netzwerk insgesamt 337,4 Millionen neue Aktien ausgeben. Die anvisierte Preisspanne liegt zwischen 28 und 35 Dollar pro Stück, was Einnahmen bis zu 11,8 Millarden Dollar bedeuten würde. Unternehmensgründer Mark Zuckerberg peilt demnach eine Mehrheit von 57,3 Prozent der Stimmrechte im Konzern an. Facebook wäre auf jeden Fall das wertvollste Internetunternehmen, das jemals an die Börse gegangen ist. (awp/mc/pg)

Im Minus nach gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert