Newron 2011: «Back on track»

Newron 2011: «Back on track»

Letzter Arbeitstag bei Newron für Gründer und CEO Luca Benatti.

Mailand – Die italienische Newron Pharmaceuticals sieht sich Ende Mai wieder auf dem richtigen Weg, nachdem die Situation des Unternehmens Ende Oktober 2011 noch denkbar schwierig war. Damals war eine Fusion mit der finnischen Biotie gescheitert und der Safinamide-Partner Merck Serono hatte die Produktpartnerschaft aufgekündigt. Nun liegen seit Mitte Mai die erwarteten Phase-III-Studienergebnisse für den Hauptproduktkandidaten Safinamide als Begleittherapie bei Parkinsonerkrankung vor, und mit der italienischen Zambon Pharma wurde eine strategische Partnerschaft für Safinamide für Europa und die USA eingegangen, eine weitere besteht mit Meiji Seika für Japan und weitere asiatische Märkte.

Insofern kommt dem Abschluss 2011 weniger Bedeutung zu, der infolge von «materiellen Ereignissen» um den Hauptproduktkandidaten später als ursprünglich geplant, veröffentlicht wurde. Der Jahresverlust sinkt auf 6,45 Mio EUR, von 20,5 Mio im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der betriebliche Verlust geht ebenfalls markant zurück auf 6,48 Mio, von 21,6 Mio. An Einnahmen fielen Lizenzerlöse von 0,28 Mio und sonstige Erlöse von 4,01 Mio an, nach 0,63 Mio bzw. 0,18 Mio im Vorjahr. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sanken im Berichtsjahr auf 3,82 Mio, nach 15,9 Mio.

Finanzierung bis weit ins Jahr 2014 gesichert
Die liquiden Mittel werden per Ende 2011 mit 5,37 Mio EUR, nach 8,1 Mio Ende 2010 angegeben. Mit rund 26 Mio EUR an Barmitteln aus der strategischen Zusammenarbeit mit Zambon inklusive der vollständigen Übernahme der Kosten für die angestrebte Zulassung von Safinamide reichen Newrons Finanzmittel aus, um die Geschäftstätigkeit bis weit in das Jahr 2014 hinein zu sichern, sagte CFO und designierter CEO Stefan Weber an einer Telefonkonferenz am Donnerstag. «Wir sind ‹back on track›, aber wir werden nicht halt machen», so Weber weiter. Weber übernimmt das CEO-Amt am morgigen 1. Juni, nach dem Rücktritt des bisherigen CEO und Firmengründers Luca Benatti im Zuge der strategischen Partnerschaft mit Zambon.

Oberste Priorität liege in der Vorbereitung des Zulassungsantrags für Safinamide und dessen Einreichung gemeinsam mit Zambon, hiess es weiter. Die Zulassungsanträge in den USA und in Europa sollen im Jahr 2013 gestellt werden, wurden frühere Angaben bestätigt. Im Rahmen der Partnerschaft mit Zambon für Safinamide seien «substanzielle» Meilensteinzahlungen bei der Einreichung des Zulassungsantrags und bei einer Zulassung für Europa und die USA vereinbart worden, bestätigte Weber weiter frühere Angaben.

Überprüfung der Pipeline
Weiter werde die Pipeline im Hinblick auf Entwicklungsschwerpunkte überprüft. Zu den Prioritäten gehört u.a. der Beginn der Phase-I-Studie für den Produktkandidaten NW-3509 bei Schizophrenie, allenfalls auch die Durchführung einer «proof of concept»-Studie, hiess es. Für diesen Produktkandidaten sei man weiterhin offen für eine Partnerschaft. Ebenfalls eine Partnerschaft soll für den Entzündungshemmer HF0220 gesucht werden, allenfalls wird auch an einen Verkauf gedacht. Weitere Pipelineprodukte sind Saritozan, Pruvanserin und Ralfinamide. Die Geschäftsleitung arbeite zudem intensiv daran, den Shareholder Value wiederherzustellen und berücksichtige dabei alle geeigneten Mittel, einschliesslich Fusionen und Übernahmen. Zudem wolle man sich weitere Mittel sichern.

Aktie unter Druck
An der Börse verlieren die Newron-Aktien bis gegen 12.40 Uhr um 2,4% auf 4,88 CHF. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, sinkt um 0,09%. Die heute veröffentlichten Ergebnisse würden sich auf die Anlagebeurteilung nicht auswirken, kommentiert beispielsweise die Bank Vontobel. Dies nach den jüngsten positiven Meldungen zur klinischen Entwicklung und der Partnerschaftsvereinbarung zu Safinamide. Die Gesellschaft sei «wiedergeboren», heisst es bei Helvea. Der Broker veranschlagt den kommerziellen Wert von Safinamide bei Parkinson auf 700 Mio EUR. Sowohl Die Bank Vontobel («Buy»; Kursziel: 8 CHF) als auch Helvea («Buy»; Kursziel: 21 CHF) bestätigen ihre Einstufung der Newron-Aktie. (awp/mc/ps)

Newron

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert