Mond: «Lunar Mission One» setzt auf Crowdfunding

Mond: «Lunar Mission One» setzt auf Crowdfunding

Bohrloch: In dieses werden die Daten gegeben. (Illustration: Lunar Mission One)

London – Das Projekt «Lunar Mission One» soll eines Tages auf dem Mond ein Archiv menschlicher DNA und digitale Aufzeichnungen über das Leben auf der Erde ermöglichen. Weltraumexperte David Iron will seinen Kunden rund 50 Pfund (rund 60 Euro) für eine Haarsträhne verrechnen, die dann in einem Archiv in der Oberfläche des Mondes gemeinsam mit Aufzeichnungen des eigenen Lebens vergraben wird.

900.000 Pfund erforderlich
Die Aufzeichnungen können aus Text, Fotos, Musik und Videos bestehen. Für die Umsetzung dieses Projekts braucht Iron mindestens zehn Mio. Menschen, die mitmachen. Die Kosten von Lunar Mission One sollen sich auf rund 500 Mio. Pfund belaufen. Noch diese Woche soll eine Kampagne auf Kickstarter gestartet werden, um jene 900.000 Pfund aufzubringen, die für den Start des Unternehmens notwendig sind.

Bald sollen erste Entwürfe für das Raumfahrzeug folgen. Der Start ist für 2024 geplant. Iron, der beim Satellitennetzwerk Skynet und dem europäischen GPS-System Galileo mitgearbeitet hat, präsentierte seine Pläne bereits der Royal Society. In Kooperation mit dem Rutherford Appleton Laboratory plant der Experte, das Projekt mit einer wissenschaftlichen Weltraummission zu verbinden.

Effizienter als Apollo-Mission
In einem ersten Schritt soll ein unbemanntes Raumfahrzeug am Südpol des Mondes landen. Dann soll eine Bohrung in eine Tiefe von mindestens 20 Metern in die Oberfläche des Planeten erfolgen. Die gewonnenen Proben sollen vor Ort analysiert werden und neue Daten über den Mond und seine Beziehung zur Erde liefern. Iron hofft dabei auf völlig neue Daten, die weit über jene der Apollo-Mission hinausgehen.

Laut dem leitenden Wissenschaftler Ian Crawford vom Birkbeck College hat es bisher noch keine Bohrung in diese Tiefe gegeben. «Die Apollo-Bohrungen waren nicht tiefer als drei Meter. Diese Bohrung wird es erstmals ermöglichen, die geothermischen Tiefenstufen zu messen.»

Nach rund sechs Monaten sollen dann die Kapseln mit der DNA in das Bohrloch eingebracht werden. Danach wird die Öffnung versiegelt. Ein Teil des Archivs soll die Geschichte der Erde, ihrer Zivilisationen, Kulturen und Bewohner enthalten. Der Rest des Archivs soll dann, so hofft Iron, von Millionen von Menschen kommen. (pte/mc/ps)

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