Roche bekräftigt an GV Ausblick für 2015

Roche-VRP Christoph Franz. (Foto: Roche)

Basel – Der Verwaltungsrat und das Management des Pharma-Konzerns Roche zeigt sich an der Generalversammlung am (heutigen) Dienstag in Basel unverändert zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr 2015. So hat CEO Severin Schwan laut Redetext den Ende Januar abgegebenen Ausblick bestätigt. Verwaltungsrats-Präsident Christoph Franz sagte in seinen Ausführungen, Roche könne mit dem derzeit sehr starken Franken gut umgehen. Die GV hat zudem alle Anträge des Verwaltungsrats genehmigt.

Im laufenden Jahr 2015 rechnet das Roche-Management zu konstanten Wechselkursen so erneut mit einem Verkaufszuwachs im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich. Zudem werde ein Wachstum des Kerngewinns je Titel – ebenfalls zu konstanten Wechselkursen und ausgerechnet des Verkaufs der Rechte an Filgrastim im Jahr 2014 – angestrebt, das über dem Verkaufswachstum liegt, heisst es weiter. Roche will darüber hinaus auch für das Jahr 2015 die Dividende in Schweizer Franken erneut erhöhen.

Zur Produktpipeline betonte der CEO: «Mit 66 neuen Wirkstoffen in der klinischen Entwicklung verfügen wir über eine der stärksten Produktportfolios in der Industrie. Wir haben eine besonders starke Stellung in der Onkologie, der Bereich der Immunologie entwickelt sich gut und wir verfügen über eine zunehmende Anzahl von Projekten im Gebiet der Neurowissenschaften.» Gleichzeitig wies Schwan aber auf die Risiken der Produktentwicklung hin.

«Rückschläge sind Teil unseres Geschäfts. Mit besonders hohen Risiken ist der Bereich der Neurowissenschaften verbunden, wo viele biologische Abläufe im Körper noch unklar sind.» Der Bereich Alzheimer bleibe aber auch nach dem Rückschlag mit Gantenerumab in Phase-III-Tests ein wichtiges Forschungsgebiet, so Schwan.

Im weiteren thematisierte der CEO die Krebs-Immuntherapie als einen neuen vielversprechenden Ansatz. «Jetzt glauben wir aber, dass wir konkrete Ansatzpunkte haben, das Immunsystem im Kampf gegen die Tumorzellen zu mobilisieren. Die Krebsimmuntherapie hat das Potenzial, die Behandlung von Tumorerkrankungen zu revolutionieren.» Insgesamt umfasse das Forschungs- und Entwicklungsprogramm auf dem Gebiet der Krebs-Immuntherapien zur Zeit über 20 Wirkstoffkandidaten.

Verwaltungsrats-Präsident Christoph Franz ging in seinen Ausführungen auf die Wirtschaftspolitik der Schweiz sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz ein. Die Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses Mitte Januar würden alle Schweizer Unternehmen, die ins Ausland exportieren, spüren, dazu gehöre natürlich auch Roche. Als global tätiges Unternehmen sei Roche zumindest teilweise vor Währungsschwankungen geschützt und könne mit dem derzeit sehr starken Franken umgehen.

Offene Grenzen sind für Roche wichtig
In der öffentlichen Diskussion entstehe aber manchmal der Eindruck, die Standortqualität hänge einzig und allein vom Frankenkurs ab. Dies sei nicht so. Die Attraktivität des Standorts Schweiz hänge von einer Vielzahl von Faktoren ab: «Ich denke hier an die hohe Qualität von Bildung und Forschung, das international konkurrenzfähige Steuerklima dank solidem Staatshaushalt, die offenen Grenzen und den liberalen Arbeitsmarkt sowie, last but not least, den positiven Dialog zwischen Politik und Wirtschaft», so Franz gemäss Redetext.

Der Roche-VRP machte klar, dass diese günstigen Standortbedingungen zu pflegen und zu erhalten gelte. Dazu zähle in naher Zukunft eine Umsetzung mit Augenmass der sogenannten Masseneinwanderungsinitiative.

Alle Anträge genehmigt
Die anwesenden 801 Aktionärinnen und Aktionäre, die 86,9% der total 160 Mio Aktien vertraten, genehmigten den Jahresbericht sowie die Jahresrechnung und Konzernrechnung 2014, so die Mitteilung. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurden Richard P. Lifton und Bernard Poussot. Die Aktionäre beschlossen im Weiteren unter anderem die Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates. Zudem beschlossen sie, die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr um 3% auf 8,00 CHF (brutto) pro Aktie und Genussschein zu erhöhen. Dies sei die 28. Erhöhung der Dividende in Folge, heisst es. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert