Galenica bereitet Trennung in zwei Teile vor

Galenica bereitet Trennung in zwei Teile vor
Etienne Jornod, exekutiver Verwaltungsratspräsident Galenica. (Foto: Galencia)

Etienne Jornod, exekutiver Verwaltungsratspräsident Galenica. (Foto: Galencia)

Bern – Die im Gesundheitssektor tätige Galenica-Gruppe bleibt auf dem Wachstumspfad und hat den Gewinn um Sondereffekte bereinigt zum 19. Mal in Folge gesteigert. Das Hauptaugenmerk bleibt nun auf die in zwei bis vier Jahren geplante Trennung in zwei kotierte, unabhängige Unternehmen gerichtet. Akquisitionen im Pharma-Teil sollen die Aufspaltung beschleunigen.

«Wir werden den Plan dann umsetzen, wenn Vifor Pharma als eigenständiges Unternehmen weiterbestehen kann», sagte VR-Präsident Etienne Jornod am Dienstag vor den Medien. Dies könnte mithilfe von Akquisitionen, Partnerschaften oder gar einer Fusion bereits morgen der Fall sein. Alternativ würde die kritische Grösse mit internem Wachstum auch in drei bis vier Jahren erreicht.

Jornod liess aber durchblicken, dass externes Wachstum wohl die wahrscheinlichere Variante sein wird, um Vifor Pharma für den Alleingang zu rüsten. Dabei sucht er nach Firmen mit patentgeschützten Produkten, die vom weltweiten Vertriebsnetz von Vifor Pharma profitieren würden. So verfüge Vifor etwa über den Zugang zu 3’350 Dialysezentren oder auch über ein Partner-Netzwerk in über 100 Ländern sowie eigene Vertriebsgesellschaften in zwanzig Ländern. «Wir dürfen bei diesem Prozess aber nicht ungeduldig werden», warnte Jornod mit Blick auf die eher hohen Übernahmepreise im Biotech-Sektor. Galenica steht derzeit Geld für Übernahmen im Umfang von 1 Mrd CHF zur Verfügung. Mit einer allfälligen Kapitalerhöhung sei der Spielraum noch grösser.

Wachstumsstory Pharma
Der Umsatz von Galenica stieg im vergangenen Jahr netto um 1,7% auf 3,42 Mrd CHF an, wobei im Pharmageschäft ein Plus von 6,6% auf 706 Mio und bei Galenica Santé ein solches von 0,6% auf 2,78 Mrd resultierte. Der Pharma-EBIT reduzierte sich um 1,6% auf 265 Mio; Investitionen für Forschung und Entwicklung blieben mit 98 Mio auf hohem Niveau und Meilenstein-Zahlungen sind tiefer ausgefallen. Die Sparte Santé steigerte den EBIT um 3,6% auf 103 Mio.

Der Wachstumstreiber bleibt das Eisenpräparat Ferinject, dessen Umsatz um 42% auf 265 Mio CHF gestiegen ist. Seit Lancierung im Juli 2013 in den USA hat der Absatz nochmals stark zugenommen was laut Pharma-Chef Sören Tulstrup auch 2015 der Fall sein wird. Bei Ärzten will man das Bewusstsein für den Nutzen von Eisenbehandlungen erhöhen und so den Absatz des Präparats weiter fördern.

Das zweite erfolgsversprechende Standbein, der Phosphatbinder Velphoro, wurde im März in den USA eingeführt und per Ende 2014 in den ersten europäischen Ländern. Velphoro erzielte 2014 einen Umsatz von 14,9 Mio CHF.

Effizienz bei Galenica Santé
Bei Galenica Santé sollen derweil verstärkt eigene Produkte über das breite Apothekennetz (254 Standorte) verkauft und die Effizienz im Medikamentenvertrieb (Logistik) gesteigert werden. Das Unternehmen werde mit einer stabilen Geschäftsentwicklung und attraktiven Ausschüttungspolitik an der Börse auf Interesse stossen, glaubt Spartenchef und CFO Jörg Kneubühler.

Gewinn und Dividende erhöht
Unter dem Strich wuchs der Gruppengewinn unter Ausklammerung positiver Effekte im 2013 aus PK-Verpflichtungen und aus der Auflösung einer Steuerrückstellung um 5,3% auf 312 Mio CHF und der den Aktionären zurechenbare Gewinn um 10% auf 285 Mio. Der operative Gewinn erhöhte sich auf Stufe EBIT bereinigt um 0,7% auf 370 Mio. An der GV vom 7. Mai werden die Aktionäre über eine um 1 CHF je Aktie auf 15 CHF erhöhte Dividende abstimmen.

Wenig Sorgen bereitet der starke Franken. Das Pharmageschäft sei eher vom erstarkenden US-Dollar abhängig und die Apotheken dürften nur leicht unter dem Einkaufstourismus ins grenznahe Ausland leiden, hiess es. Auf Basis der Februar-Kurse wird daher für 2015 mit einer Gewinnbelastung von weniger als 10% gerechnet; die März-Kurse indizierten sogar lediglich einen Wert im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Losgelöst von der Währungsentwicklung geht das Management davon aus, dass 2015 der 2014er-Gewinn erreicht werden kann. (awp/mc/pg)

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