Ernst Ludwig Kirchner ist als einer der bedeutendsten Figuren- und Landschaftsmaler des 20. Jahrhunderts bekannt. Nahezu unbeachtet blieben jedoch seine Stilleben. Dieses Thema, das Kirchner von 1905 bis 1938 immer wieder beschäftigt hat, wird nun erstmalig in einer Ausstellung präsentiert: Etwa 100 selten gezeigte Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und druckgraphische Werke zeugen von Kirchners intensiver Beschäftigung mit dem Sujet.
Wenn nichts zu Ruhe wird
Kirchner findet für seine Stilleben höchst unterschiedliche Bildlösungen und erzielt komplexe Kompositionen, die zwischen den Polen Ruhe und Bewegung angesiedelt sind. Die Stilleben geben Einblick in die Wohn- und Ateliergestaltungen des Künstlers in Dresden, Berlin und Davos, sie geben Skulpturen Kirchners wider und deuten sie neu, und sie verweisen schliesslich mit traditioneller Blumen-Symbolik auf die Vergänglichkeit alles Irdischen.
Zugleich bietet die Ausstellung einen Überblick über Kirchners gesamte stilistische Entwicklung: von den spätimpressionistischen Anfängen über die Zeit des Expressionismus bis zum linien- und flächenbetonten Stil der späten Jahre. (km/mc/th)
