EU-Ausblick: Kaum verändert – Verkürzte Jahresschlussbörse Europa

Der britische Leitindex stand damit 0,05 Prozent über dem Freitagschluss, zu dem er 0,32 Prozent verloren hatte. Die Indikation für den CAC-40-Index liegt bei 5.623 Punkten um 0,07 Prozent tiefer.


Marktteilnehmer rechnen mit einer ruhigen Jahresschlussbörse, die in London bereits um 13.30 Uhr (MEZ) und an den Euronext-Börsen in Paris und Amsterdam um 14.00 Uhr endet. Die Börsen in Frankfurt, Zürich, Madrid, Mailand und Wien bleiben an diesem Montag wegen Silvester geschlossen. Es gebe praktisch keine Nachrichten, die die Kurse in den letzten Handelsstunden noch entscheidend bewegen dürften. Zudem liefere die Vorgabe der US-Börse vom Freitag keinen Impuls. Der Dow Jones Industrial hatte sich zum Wochenschluss gut behauptet und nach Handelsende in Europa noch gut 25 Punkte eingebüsst.


Einige Energieversorger könnten in Europa etwas bewegt werden, sagten Händler. Gaz de France (GdF) rechnet mit negativen Auswirkungen der geringer als geplant ausgefallenen Preiserhöhungern in Frankreich. Im ersten Quartal 2008 erwartet der Versorger einer Stellungnahme vom Wochenende zufolge eine Belastung von 90 Millionen Euro, nachdem die Regierung lediglich eine Erhöhung der Gaspreise um 4 Prozent genehmigt habe und damit klar unter den von GdF angestrebten 6,1 Prozent blieb. Laut GdF könne mit der Erhöhung der Kostenanstieg nicht aufgefangen werden.


Vattenfall Europe plant unterdessen für die kommenden Jahre laut «Berliner Zeitung», einem Zeitungsbericht ein weitreichendes Sparprogramm. Der schwedische Mutterkonzern Vattenfall sei unzufrieden mit der Rendite seiner deutschen Tochter, die zuletzt unter einem Kundenschwund gelitten habe.


In London stehen laut Börsianern Einzelhandelswerte im Blick, nachdem Aussagen von Harrods zu einem sehr aktiven Geschäft nach Weihnachten die Sorgen um ein zunächst verhaltenes Vorweihnachtsgeschäft dämpfen könnten. Next wird am Donnerstag als erstes Unternehmen aus dem Standardwertebereich über das Weihnachsgeschäft berichten.


Finanzwerte bleiben ebenfall im Fokus, betonten Händler. Die US-Investmentbank Merrill Lynch sucht einem Pressebericht zufolge nach dem milliardenschweren Einstieg zweier Investoren weitere Geldgeber. Der neue Chef des Unternehmens, John Thain, habe am Wochenende mit Investoren aus China und dem Mittleren Osten, berichtete die britische Tageszeitung «The Observer». Zuvor hatte Merrill Lynch den Kauf von Aktien für 4,4 Milliarden US-Dollar durch den singapurischen Staatsfonds Temasek bekanntgegeben. Die Investmentgruppe hat zudem eine Option auf den Erwerb weiterer Papiere für insgesamt 600 Millionen Dollar.


Auch Pharmawerte rückten in den Blick. Die britischen Pharmakonzerne GlaxoSmithKline und AstraZeneca haben am Wochenende Untersuchungen in einem möglichen Fall von Bestechung bestätigt. Beide Unternehmen seien vom «Serious Fraud Office» (SFO) aufgefordert worden, Dokumente zu übergeben. Bei der Untersuchung geht es um den möglichen Bruch von Sanktionen gegen den ehemaligen irakischen Machthaber Saddam Hussein. Beide Unternehmen bestritten ein Fehlverhalten und sicherten ihre volle Kooperation in der Untersuchung zu. (awp/mc/ab)

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