CH-Schluss: SMI klettert über die Marke von 8’600 Punkten

CH-Schluss: SMI klettert über die Marke von 8’600 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag mit festeren Notierungen abgeschlossen. Von guten chinesischen Wirtschaftsdaten getragen startete der Leitindex SMI bereits mit Kursgewinnen in den Tag und setzte die Aufwärtsbewegung in der zweiten Handelshälfte mit Blick auf die freundlichen Tendenzen an der Wall Street fort. In einem insgesamt ruhigen Geschäft mit geringen Volumen machten vor allem Banken verlorenen Boden gut und auch die Kursgewinne der Schwergewichte Novartis und Nestlé boten dem Gesamtmarkt eine willkommene Stütze.

In Asien hatte sich die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft im Juni verbessert, wie die jüngsten Einkaufsmanagerdaten zeigten. Auch aus der US-Wirtschaft waren positive Signale zu vernehmen, auch wenn die Daten die Markterwartungen zum Teil nicht erreichten. Dabei habe der ISM-Einkaufsmanagerindex im Juni sein robustes Niveau in etwa gehalten, meinten Ökonomen. Die US-Wirtschaft dürfte in den kommenden Monaten in Schwung bleiben. Insgesamt richtet sich der Fokus der Anleger in dieser Woche aber auf die EZB-Sitzung und den US-Arbeitsmarktbericht vom Donnerstag.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 0,62% auf 8’607,97 Punkte, wobei der Index in der Schlussauktion von den Höchstwerten noch leicht zurückgenommen wurde. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,60% auf 1’308,03 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,60% auf 8’506,71 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende 22 im Plus und acht im Minus.

Zu den Gewinnern bei den Schweizer Blue Chips zählten die Banken: Julius Bär verteuerten sich um 1,5%, aber auch die Grossbankentitel der UBS (+1,3%) und der Credit Suisse (+1,0%) waren gesucht. Nach der schwachen Entwicklung an der Börse in den vergangenen Wochen sei es nun zu einer Gegenbewegung gekommen, lautete die Begründung im Handel.

Zu Reden gab in der Bankenwelt zudem die am Vorabend von den US-Behörden gegen BNP Paribas ausgesprochene Milliardenbusse. Die französische Grossbank muss eine Strafe von knapp 9 Mrd USD für Geschäfte mit sogenannten Schurkenstaaten wie dem Sudan, dem Iran und Kuba bezahlen und erklärte sich dafür offiziell für schuldig. Zwischenzeitlich schien jedoch auch die US-Banklizenz in Gefahr. Nach der Einigung tendieren die Bankentitel europaweit positiv.

Auf den vordersten Plätzen des SMI/SLI standen weiter Lonza (+1,7%), Swiss Re oder auch Swisscom (je +1,4%). Der Telekomkonzern hat mit den Branchennachbarn Sunrise und Orange die Lancierung der Kreditkarte auf dem Smartphone angekündigt. Mit der App «Tapit» ausgerüstet, sollen Kunden ihr Mobiltelefon auf ein Terminal halten, um beim Einkaufen Beträge abbuchen zu lassen. Nutzer des iPhones von Apple müssen sich aber noch gedulden.

Die Schwergewichte Novartis und Nestlé kletterten um je 1,0% in die Höhe. Dagegen büssten die Genussscheine von Roche 0,1% ein.

Die grössten Verluste bei den Blue Chips gingen auf das Konto des Personaldienstleisters von Adecco (-0,6%) und Dufry gaben um 0,4% nach. Bei den Aktien des Reisedetailhändlers kam es zu leichten Gewinnmitnahmen, nachdem die Papiere in jüngster Zeit stark an Wert gewonnen hatten. Syngenta verloren 0,3%. Nachdem die Papiere Anfang letzter Woche von Übernahmespekulationen in die Höhe katapultiert wurden, büssen seither wieder an Wert.

Am breiten Markt profitierten Straumann (+3,2%) von einer positiven Bewertung im Branchenvergleich durch die Credit Suisse. Das Aktienresearch der Bank setzte den Dentalimplantatehersteller auf die SMID Focus List; gleichzeitig erhöhte der zuständige Analyst das Kursziel und bestätigte die Anlageeinstufung «Outperform». Im Sog davon legten die Aktien des Mitbewerbers Nobel Biocare um 2,7% zu.

Auch die Hiag Immobilien (+2,4%) stiegen dank positiver Analysten-Bewertungen in die Höhe. Vontobel startete die Abdeckung der seit dem 16. Mai an der SIX kotierten Titel mit der Einstufung «Buy». Die Credit Suisse nahm die Bewertung für die Hiag-Aktien mit «Outperform» auf.

Das Online-Reisebüro Bravofly Rumbo (Aktie -9,3%), auch erst seit April an der Börse, meldete dagegen einen verschärften Wettbewerbsdruck in den Kernländern im zweiten Quartal. Der Aktienkurs von Bravofly hatte infolge der Informationen in den vergangenen Woche bereits stark an Wert eingebüsst und befindet sich weiterhin im Abwärtsstrudel. (awp/mc/upd/ps)

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