CH-Schluss: SMI schliesst 0,93% höher auf 8933 Punkten

CH-Schluss: SMI schliesst 0,93% höher auf 8933 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch mit einem klaren Plus beendet. Nach einem verhaltenen Start des Leitindexes SMI hellte sich die Stimmung Zusehends auf, und am Nachmittag sorgten zudem freundliche US-Märkte und ein steigender Ölpreis für Rückenwind. Stütze kam insbesondere von einer Reihe von Zyklikern und den Pharma-Schwergewichten.

Die Investoren zeigten sich im Vorfeld der US-Zinsentscheidung des Fed optimistisch. Unter Anlegern wachse die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed die Zinswende erst im kommenden Jahr einläuten werde, hiess es am Markt. Das Fed habe in den vergangenen Monaten zum möglichen Zeitpunkt uneinheitliche Signale abgegeben, meinte ein Analyst. In Japan gab es weitere Spekulationen um eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms der Bank of Japan. Auch von ranghohen Vertretern der EZB wurde erneut Handlungsbereitschaft signalisiert.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,93% höher auf 8’932,64 Punkten (Tageshoch 8’942). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in welchem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,96% auf 1’335,24 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,90% auf 9’126,02 Zähler. Von den 30 Blue Chips schlossen 27 im Plus und nur drei im Minus.

Tagesgewinner waren unangefochten die Aktien des Bohrplattformbetreibers Transocean mit einem Plus von 6,1%. Die Veröffentlichung der Lagerbestände für Rohöl und Destillate in den USA sorgte für einen deutlichen Anstieg des Ölpreises. Seit Monaten leidet der Transocean-Kurs unter der geringen Nachfrage nach Bohrschiffen und sinkenden Tagesraten und schwankt stark mit den Bewegungen am Ölmarkt.

Die Indexschwergewichte Roche (+1,9%) und Novartis (+0,6%) reagierten zeitweise klar positiv auf die vom Konkurrenten GlaxoSmithKline vorgelegten Zahlen. Der britische Konzern hatte einen geringeren Gewinnrückgang als erwartet ausgewiesen. Damit konnten sich Novartis etwas von den Vortagesverlusten von -1,6% nach dem gemischt ausgefallenen Quartalsbericht erholen. Eine Reihe von Banken haben im Nachgang ihre Kursziele gesenkt. Nestlé (+0,7%) reagierten kaum auf die Zahlen des US-Wettbewerbers Mondelez.

Zu den grössten Kursgewinnern im SMI/SLI zählten zudem Aryzta (+2,9%), Schindler (+2,2%), ABB (+1,9%) und Kühne+Nagel (+1,8%).

UBS (-0,1%) waren mit Abgaben von bis zu 2,7% lange der grösste Verlierer unter den Blue Chips, konnte sich gegen Handelende aber spürbar erholen. Auslöser für die zeitweilig deutlichen Verluste war die Ratingabstufung von JP Morgan auf «Neutral». Zudem strichen die Analysten die Titel von der europäischen Focus-Liste. Zwar habe die UBS in den vergangenen fünf Jahren Vermögen angezogen und Gewinn erzielt, doch seien die Markterwartungen für die Jahre 2016 und 2017 wohl unrealistisch hoch, lautete die Begründung. Zu Reden gab am Markt zudem der Wechsel des UBS-Verwaltungsrats James Staley, der bei der britischen Grossbank Barclays den CEO-Posten übernehmen wird. Credit Suisse legten unterdessen um 1,5% zu.

Schlusslicht waren zu Handelsende die Titel des Uhrenherstellers Swatch (-0,4%), die von Exane BNP auf «Neutral» zurückgenommen wurden. Die Analysten sehen Risiken für die Luxusgüterbranche angesichts der weltweiten Konjunkturentwicklung und ungünstiger Währungseffekte. Sie bevorzugen in diesem schwierigen Umfeld die Konkurrenzpapiere von Richemont (+0,8%) und erhöhten – wie auch Goldman Sachs – das Kursziel für den Genfer Luxusgüterkonzern.

Im breiten Markt legten Ypsomed nach Semesterzahlen 2015/16 um 5,8% zu. Während der Umsatz in den Monaten April bis September nicht ganz so stark wie von Analysten erwartet gesteigert werden konnte, überraschte das Medizinaltechnikunternehmen mit einer deutlich über den Erwartungen liegenden operativen Marge.

Der Laborausrüster Tecan (+0,2) hat die ebenfalls in der Schweiz ansässige Sias AG zugekauft. Die Bank Vontobel (+0,5%) hat derweil im dritten Quartal Netto-Neugeld von knapp einer Milliarde Franken anziehen können. Zahlen legte auch die Glarner Kantonalbank (-1,5%) vor. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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