Honigernte 2017 fällt reich aus

Honigernte 2017 fällt reich aus
Natürlich Schweizer Honig – der mit dem Goldenen Qualitätssiegel. (© bienen.ch)

Appenzell – Die Schweizer Honigernte 2017 ist dank des guten Wetters mit vielen Sonnentagen, aber auch mit genügend Regen sehr gut ausgefallen, speziell die Sommerhonigmenge. Der seit 2011 zu beobachtende Zweijahresrhythmus setzt sich 2017 um ein weiteres Jahr fort, wie apisuisse, der Dachverband der Schweizer Imker, am Donnerstag mitteilt.

An der Internetumfrage von apisuisse haben 1072 Imker und Imkerinnen mit 1274 Standorten in der ganzen Schweiz und Liechtenstein teilgenommen. Das sind erfreuliche 21% mehr als im Vorjahr.

Ernte 2017 im Kontrast zu 2016
Das Jahr 2017 steht im schönen Kontrast zu 2016, als in einigen Regionen der Schweiz und Liechtensteins die Honigernte und speziell die Sommerhonigernte buchstäblich ins Wasser gefallen sind und die Kessel leer blieben. Schon früh zeichnete sich heuer dank des sonnigen und warmen Wetters eine gute bis sehr gute Honigernte ab. Die Regenperioden waren nur kurz, oft sogar nur in der Nacht, und sorgten für guten Nektarfluss und begünstigten die Honigtau-Erzeugung. Starke Gewitter mit Hagelschlag, die diese optimalen Bedingungen zerstört hätten, gab es nur sehr lokal. Dabei hatte es Ende April noch eine einwöchige Kälteperiode mit Schnee und Frost bis zu -10 Grad im Mittelland gegeben. Dadurch wurden viele blühenden Obstkulturen zerstört, und tatsächlich fiel die Frühlingshonigmenge auch schlechter als der langjährige Jahresdurchschnitt von 8,1 kg aus. Mit der fehlenden Blütentracht flogen die Bienen danach früher als in anderen Jahren in die Wälder, um Honigtau zu sammeln, woraus sie Blatt- oder Tannenhonig produzieren. Die Frühlingshonige – sonst goldgelb – sind dieses Jahr auffallend dunkel, weil sie bereits hohe Anteile von Waldhonig haben. Sie kristallisieren dafür langsamer. Waldhonige zeichnen sich nebst der dunklen Farbe auch durch ihren wunderbaren balsamischen und aromatischen Geschmack aus.

Geringere Ernte 2018 erwartet
Ein interessanter Trend bei der Honigernte setzt sich auch 2017 fort: Seit 2011 gibt es ein Zweijahresmuster mit guten Waldhonigjahren 2011, 2013, 2015 und jetzt 2017 jeweils gefolgt von mageren Honigjahren 2012, 2014 und 2016. Setzt sich dieser Trend weiter fort, so dürfte die Ernte im 2018 wohl wieder geringer ausfallen.

Die Sommerhonigmengen waren in allen Kantonen überdurchschnittlich, in den Kantonen Basel Stadt, Nidwalden und Tessin wurden sogar die Rekordmengen des Jahres 2015 übertroffen. Die Jahresgesamterntemengen 2017 liegen in allen Kantonen und in Liechtenstein auf sehr gutem Niveau. Ohne die Ausfälle durch den Kälteeinbruch im April wären neue Rekordwerte möglich gewesen. Wie in den Vorjahren ragen die nördlichen Kantone Schaffhausen, Jura und Neuenburg heraus. Dort wurden über 30 kg Honig pro Wirtschaftsvolk geerntet. Die Kantone Appenzell Innerrhoden, Glarus und Wallis liegen zwar am Schluss der Rangliste, aber auch hier konnten mit über 15 kg pro Volk noch ansprechende Honigmengen geerntet werden, was die Totalausfälle des Vorjahres etwas kompensiert. (apisuisse/mc/ps)

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