Airbus: CEO Enders geht 2019, sein Vize Brégier in Kürze

Airbus: CEO Enders geht 2019, sein Vize Brégier in Kürze
Airbus-Konzernchef Tom Enders. (Foto: Airbus)

Toulouse – Airbus-Chef Tom Enders gibt seinen Job an der Spitze des von Korruptionsermittlungen erschütterten Luftfahrtriesen im Frühjahr 2019 ab. Der Deutsche werde keine Verlängerung seines derzeitigen Vertrags anstreben, teilte Airbus am Freitag mit. Die französische Nummer zwei des Konzerns, Fabrice Brégier, wird im Februar 2018 zurücktreten. Seinen Job als Chef des wichtigen Verkehrsflugzeug-Geschäfts übernimmt Guillaume Faury, derzeit zuständig für die Helikopter-Sparte. Das habe der Verwaltungsrat am Donnerstag entschieden.

«Es ist ein Privileg, diesem grossartigen Unternehmen dienen zu dürfen. Dazu gehört auch die Verantwortung, für eine reibungslose Nachfolge zu sorgen, wenn die Zeit reif ist», sagte der Enders laut Mitteilung. «Für die 2020er-Jahre brauchen wir frische Kräfte.» Sein Vertrag endet mit der Hauptversammlung im April 2019.

Konzern unter Korfruptionsverdacht
Derzeit halten Korruptionsermittlungen in Grossbritannien und Frankreich den europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern in Atem. Erschwerend hinzu kommen immer wieder technische Probleme, zuletzt bei Triebwerken von Mittelstreckenjets. Schon vor einigen Wochen war in Medienberichten über eine Ablösung Enders spekuliert worden. Es hatte damals das Gerücht gegeben, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wolle einen Wechsel. Am Donnerstag hatte Airbus-Verwaltungsratschef Denis Ranque erstmals offiziell erklärt, dass aus seiner Sicht Wechsel im Topmanagement nötig sind.

Airbus ist ein Politikum. Deutschland und Frankreich halten jeweils 11,1 Prozent der Anteile an dem Erzrivalen des US-Flugzeugbauers Boeing , Spanien weitere 4,2 Prozent. Der unter dem Spitznamen «Major Tom» bekannte Enders steht seit 2012 an der Spitze des Konzerns, der damals noch EADS hiess. Der frühere Fallschirmjäger der Bundeswehr baute Airbus radikal um und straffte die Führungsstrukturen, zuletzt trieb er zudem die Digitalisierung voran. Dabei setzte er sich stets dafür ein, den Staatseinfluss bei Airbus zurückzudrängen und den Luftfahrtriesen zu einem «normalen Unternehmen» zu machen.

Airbus beschäftigt weltweit rund 134 000 Mitarbeiter und erzielte 2016 einen Umsatz von 67 Milliarden Euro. (awp/mc/ps)

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