Begann die Erderwärmung schon viel früher?

Begann die Erderwärmung schon viel früher?
Ceratoporella nicholsoni: Art, die langsam wächst und mehrere Jahrhunderte alt werden kann. (Foto: Andoni Alvarez / NMNH / Office of Education and Outreach / Smithsonian / SPIEGEL)

Eine Untersuchung von Schwämmen aus der Karibik deutet darauf hin, dass die Erderwärmung früher als gedacht eingesetzt haben – und schon 1,7 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen könnte. Doch die Studie ist umstritten.

Die globalen mittleren Oberflächentemperaturen könnten einer Forschungsgruppe zufolge bereits 1,7 Grad Celsius über dem Temperaturniveau vor der industriellen Revolution liegen: Das leiten australische und US-amerikanische Wissenschaftler aus der Untersuchung der Skelette von Schwämmen im Karibischen Meer ab.

In ihrer im Fachblatt «Nature Climate Change» veröffentlichten Studie vermutet die Gruppe, dass die Erderwärmung schon in den 1860er-Jahren begann – früher als den Modellierungen des Weltklimarats IPCC zufolge. Mit 1,7 Grad Celsius läge sie ausserdem um 0,5 Grad Celsius höher als vom IPCC geschätzt. Andere Forschende äussern jedoch teils scharfe Kritik an der Untersuchung.

«Vom Menschen verursachte Emissionen treiben die globale Erwärmung voran, doch der Temperaturanstieg im Vergleich zum vorindustriellen Niveau ist ungewiss», schreibt das Forschungsteam um Malcolm McCulloch von der University of Western Australia. Da regelmässige Temperaturmessungen erst im 19. Jahrhundert, in manchen Regionen erst im 20. Jahrhundert begannen, ist die Klimaforschung für frühere Temperaturwerte auf Schätzungen und Modelle angewiesen. McCulloch und sein Team versuchten nun, mittels Schwammskeletten eine durchgängige Temperaturkurve zu rekonstruieren. (mc/ps)

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