IBM erhält Preis für Innovation und Spitzenforschung am Standort Zürich

IBM erhält Preis für Innovation und Spitzenforschung am Standort Zürich

IBM Binnig und Rohrer Nanotechnology  Center Rüschlikon (Foto: IBM).

Rüschlikon – IBM ist Preisträger des Tell Award 2012 für das Binnig und Rohrer Nanotechnology Center und die damit verbundene „Innovationsleistung und Grösse der Reinvestition in der Schweiz“. Der Preis ist ein Zeichen höchster Anerkennung von Seiten des Bundes und seiner nordamerikanischen Wirtschaftsförderungsagentur Switzerland Trade and Investment Promotion (STIP). Benannt nach dem Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell, würdigt er nordamerikanische Unternehmen für bedeutende und zukunftsweisende Direktinvestitionen in der Schweiz. Zu den Preisträgern zählen neben IBM Intermune, Kayak, Maxwell Technologies sowie Procter & Gamble.

Das im Mai 2011 eröffnete Binnig and Rohrer Nanotechnology Center stellt die jüngste Erweiterung des IBM Forschungszentrums in Rüschlikon dar. Es ist das Herzstück einer 10-jährigen strategischen Partnerschaft in Nanowissenschaften zwischen IBM und der ETH Zürich, um neuartige Strukturen und Bauteile für zukünftige Elektronik- und Informationstechnologien auf atomarer Skala zu erforschen. Das Investitionsvolumen betrug 90 Mio. Franken, davon 60 Mio. für die Infrastruktur und weitere 30 Mio. für Ausrüstung und Instrumente. Letztere Kosten und die entstehenden Betriebsaufwendungen teilen sich die Partner.

Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) wird ausgebaut
Dr. Matthias Kaiserswerth, Direktor von IBM Research – Zürich, der den von Schweizer Botschafter Michael Sager überreichten Tell Award am 6. März in New York entgegen nahm, betonte zudem: “Das Binnig und Rohrer Nanotechnology Center ist eine Investition in zukunftsweisende Modelle der Zusammenarbeit, um Innovation in Schlüsseltechnologien voranzutreiben. Partnerschaften mit führenden Organisationen, wie der ETH Zürich und der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, sind wichtige Grundlagen für unseren Erfolg heute und in der Zukunft.” Wie Kaiserswerth an der Preisverleihung bekannt gab, wird die Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) ausgebaut. Beide Partner haben sich für die Anschaffung eines so genannten Transmissionselektronenmikroskops (TEM) zusammengeschlossen, das in den nächsten Monaten in Rüschlikon installiert wird. Das TEM ist ein extrem hochauflösendes Elektronenmikroskop, das atomare Strukturen in sehr dünnen Proben abbilden kann, indem es diese mittels eines Elektronenstrahls „durchleuchtet“. Das neue TEM ist schweizweit das erste Instrument seiner Art und eröffnet den Forschern im Nanotechnology Center neue Möglichkeiten bei der Untersuchung und Charakterisierung von Nanostrukturen.

Werkplatz Zürich im Spitzenfeld der Grundlagenforschung weiter stärken
Mit dem Binnig and Rohrer Nanotechnology Center leistet IBM einen Beitrag dazu, den Denk und Werkplatz Zürich im Spitzenfeld der Grundlagenforschung weiter zu stärken. Das Nanotechnology Center bietet eine hochmoderne Infrastruktur für Nanotechnologieforschung. Das neue Zentrum ist Teil von IBM Research – Zürich, das 1956 als erster Forschungsstandort der IBM ausserhalb der USA etabliert wurde. Kernstücke des Nanotechnologiezentrums sind ein 950 m2 grosser Reinraum für Mikro- und Nanofabrikation sowie sechs, so genannte „Noise-free Labs“ für extrem empfindliche Messungen und Experimente auf der Nanoskala. Diese sind vor sämtlichen äusseren Einwirkungen wie Erschütterungen, elektromagnetischen Feldern oder Temperaturschwankungen geschützt. Die Kombination der in den „Noise-free Labs“ getroffenen Massnahmen ist weltweit einzigartig und das damit erreichte Mass an Störungsfreiheit bislang unerreicht.

Das Zentrum trägt den Namen von Heinrich Rohrer und Gerd Binnig, den beiden IBM Wissenschaftlern und Nobelpreisträgern, die 1981 das Rastertunnelmikroskop bei IBM Research – Zürich erfanden. Dieses Instrument ermöglichte es erstmals, einzelne Atome auf einer Oberfläche abzubilden. 1986 erhielten Binnig und Rohrer den Nobelpreis in Physik für diese bedeutende Entwicklung, die in Fachkreisen weithin als die Geburtsstunde der Nanotechnologie angesehen wird. Wissenschaftler und Ingenieure der ETH Zürich und von IBM verfolgen im Nanotechnologiezentrum sowohl eigene wie gemeinsame Projekte. Das Spektrum der Forschungsaktivitäten reicht von der Grundlagenforschung zum Verständnis der physikalischen Eigenschaften und Vorgänge auf atomarer Skala bis hin zur Entwicklung neuer nanoelektronischer Bauelemente und Bauelemente-Architekturen sowie deren Fertigungsverfahren. Die ETH Zürich ist zudem mit drei Professuren im Zentrum vertreten.

Über den Tell Award
Seit 2004 zeichnet die STIP mit dem Tell Award jährlich nordamerikanische Unternehmen für bedeutende Direktinvestitionen in der Schweiz aus. Die STIP unterstützt Schweizer Unternehmen bei einer Expansion in Nordamerika und nordamerikanische Unternehmen bei Direktinvestitionen in der Schweiz und Europa. Sie evaluiert Wettbewerbsvorteile der Schweiz und leitet Aufbauprozesse. Zu den bisherigen Preisträgern zählen u.a. Abbott, Bombardier, Sigma-Aldrich, Disney Research oder Yahoo!.

 

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