Schweizer Dealmaker blicken besonders optimistisch in die Zukunft

Schweizer Dealmaker blicken besonders optimistisch in die Zukunft
(Bild: © FotolEdhar – Fotolia.com)

(Bild: © FotolEdhar – Fotolia.com)

Zürich – Dealmaker aus der Schweiz blicken besonders zuversichtlich ins Jahr 2013. Das ist das Ergebnis der jährlichen „Doing the Deal“-Umfrage zum Wirtschaftsklima in Europa, die 2012 bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde und von NetJets Europe unterstützt wird. Danach ist der Anteil der Befragten, die im Hinblick auf Transaktionsabschlüsse im Jahr 2013 optimistisch sind, in der Schweiz deutlich höher als in anderen europäischen Ländern.

40 Prozent der Umfrage-Teilnehmer aus der Schweiz gaben an, sie seien „sehr optimistisch“, dass die M&A-Aktivität im kommenden Jahr stark bleiben wird. In Frankreich sagen dies nur 24 Prozent, in Deutschland 20 Prozent. Weitere 32 Prozent der Dealmaker aus der Schweiz sind „gemässigt optimistisch“, so das Ergebnis der Untersuchung. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für die Schweiz im Jahr 2013 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent.

Die „Doing the Deal»-Studie untersuchte die Meinungen von 175 Dealmakern aus den Branchen Private Equity, Investmentbanking, Accounting und Rechtsberatung in Europa. Die Dealmaker waren im vergangenen Jahr an M&A-Transaktionen (Fusionen und Übernahmen) im Wert von mehr als 136 Mrd. € beteiligt. Umfrageteilnehmer aus Unternehmen, die in IPOs (Börsengänge) involviert waren, arbeiteten für sieben der zehn weltweit grössten Börsenneulinge 2011.

Schweiz: Aggressive Käufer stärken Optimismus der Dealmaker
Grund für den Optimismus in der Schweiz ist ein sprunghafter Anstieg des Wertes der M&A-Transaktionen in der ersten Hälfte des Jahres 2012 (48,5 Mrd. €). Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2011: 29,5 Mrd. €) entspricht dies einem Plus von 64 Prozent. Gemäss der Studie haben einige der aggressivsten Käufer der Welt ihren Sitz in der Schweiz.

Entscheider erwarten Anstieg beim Wert der M&A-Aktivitäten
Für das kommende Jahr erwarten Entscheider in der Schweiz ein Ansteigen des Werts der M&A-Aktivitäten: 79 Prozent der Befragten gehen von einem Plus aus. Unter allen Umfrageteilnehmern europaweit sind nur 55 Prozent dieser Meinung. Spitzenreiter sind die eidgenössischen Dealmaker auch beim Optimismus, was das Volumen der Deals angeht: 60 Prozent erwarten für das kommende Jahr einen Anstieg, verglichen mit 48 Prozent auf europäischer Ebene. Gleiches gilt für grenzüberschreitende Fusionen und Übernahmen: 92 Prozent der Befragten in der Schweiz erwarten einen Anstieg des Werts der Transaktionen, 80 Prozent ein Plus im Volumen. Das ist der höchste Wert aller untersuchten Länder.

Schweiz nicht in den Top 10 der attraktivsten M&A-Zielmärkte
Während die Schweiz bei M&As auf Käuferseite eine dominante Rolle einnimmt, ist die Eidgenossenschaft als Zielmarkt für Fusionen und Übernahmen nur wenig attraktiv. Nur 8 Prozent der Umfrageteilnehmer in ganz Europa nennen die Schweiz als wichtigsten Markt für M&As – das entspricht Rang 14. Nur Frankreich (7 Prozent) schneidet noch schlechter ab. Für die kommenden fünf Jahre rechnen die Dealmaker jedoch mit einer grösseren Relevanz der Schweiz für Fusionen und Übernahmen: 13 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Land in diesem Zeitraum aktivster M&A-Zielmarkt sein wird.

Russland bei Eidgenossen als Zielmarkt weniger gefragt
Spitzenreiter bei den attraktivsten Zielmärkten ist China (71 Prozent) vor den USA (58 Prozent) und Russland (30 Prozent). Auffallend ist, dass in der Schweiz nur ein vergleichsweise geringer Anteil von Dealmakern (16 Prozent) auf Russland setzt.

Schweiz bei grenzüberschreitenden M&As auf Rang 13
Bei grenzüberschreitenden M&As liegt die Schweiz als Zielmarkt 2013 auf Rang 13. 11 Prozent der befragten Teilnehmer geben an, dass die Schweiz für ihren Heimatmarkt die grösste Rolle bei Fusionen und Übernahmen spielen wird. Bei Betrachtung der kommenden fünf Jahre setzen sogar 15 Prozent auf die Eidgenossenschaft. Deutschland rutscht von Rang 2 auf Rang 8 ab. Dies lässt vermuten, dass sich die Krise in der Eurozone auch in sinkendem Vertrauen der Dealmaker in die deutsche Wirtschaft widerspiegelt.

Schweizer rechnen mit weiteren Hilfspaketen in der EU
Auffallend ist die Meinung eidgenössischer Dealmaker zur Finanzpolitik der Europäischen Union. Während Entscheider in Gesamteuropa eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit und ein Ende der Sparmassnahmen fordern, glauben 68 Prozent der Befragten in der Schweiz, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) in Zukunft zu grösseren Hilfspaketen gezwungen zieht. Europaweit glauben nur
4 Prozent, dass Sparmassnahmen wie in Griechenland die Wirtschaft ankurbeln können. Dies steht im Gegensatz zu den Forderungen beispielsweise der deutschen Bundesregierung nach weiteren Sparmassnahmen in Griechenland.

Persönliches Treffen bleibt Erfolgsfaktor für Deals
Trotz der zunehmenden Verwendung von Smartphones, Skype und sozialen Medien geben 45 Prozent der europäischen Dealmaker an, dass der direkte Kontakt zu Transaktionspartnern eines der Schlüsselelemente für den Abschluss einer M&A-Transaktion ist. 62 Prozent sagen, dass der erste Kontakt bezüglich einer M&A-Transaktion auf der Vorstandsetage stattfindet, 42 Prozent kommen während eines Geschäftsessens zum Abschluss. Selbst der Golfplatz ist ein potenzieller Ort für einen Deal (3 Prozent). Knapp die Hälfte (42 Prozent) der Entscheider ist der Meinung, dass der Aufbau guter Beziehungen zur Chefetage entscheidend für eine erfolgreiche Integration nach der Übernahme ist.

Die Untersuchung wurde von Remark, einer auf M&A und IPOs spezialisierten Division von mergermarket, durchgeführt. (NetJets Europe/mc/ps)
 
Über die Studie

  • Die Primärstudie unter 175 europäischen Dealmakern wurde von mergermarket/Remark im Juli und August 2012 durchgeführt.
  • Die europäische Transaktionsgemeinde wurde dabei von 175 Führungskräften aus Rechtsanwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Investmentbanken und ausserbörslichen Unternehmensbeteiligungen vertreten, die direkt an bedeutenden Übernahme-/Fusionsaktivitäten im Vereinigten Königreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Russland, der Schweiz und der Tschechischen Republik beteiligt waren.
  • Unter den befragten Führungskräften waren unter anderem M&A-Spezialisten von UBS, Clifford Chance, BNP Paribas, Novatek OAO, DLA Piper und Permira.
  • Die Teilnehmer, die in IPOs involviert waren, arbeiteten für sieben der zehn weltweit grössten Börsenneulinge aus dem vergangenen Jahr.
  • Die befragten M&A-Experten waren im vergangenen Jahr persönlich an M&A-Transaktionen beteiligt. Die offengelegten Werte dieser Transaktionen beliefen sich auf 136 Mrd. €, das heisst, knapp 10 Prozent der gesamten M&A-Aktivität im Verlauf des Untersuchungszeitraums.

Über NetJets Europe
NetJets Europe wurde 1996 gegründet und ist der grösste Betreiber von Business-Jets in Europa. NetJets Europe ist der einzige pan-europäische Anbieter mit einer eigenen Flotte (NetJets Transportes Aéreos NTA) und bietet auf allen Flügen einen konsistenten, erstklassigen Service und ein beispielsloses Bekenntnis zur Sicherheitsstandards. NTA war der erste Business Jet Betreiber, der mit dem weltweit anerkannten IOSA-Zertifikat für höchste Qualität und Sicherheit ausgezeichnet wurde. NetJets Europe hat mehr als 130 Flugzeuge und beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter. NetJets Europe vermarktet die Flüge von NetJets Transportes Aéreos S.A. (NTA). NTA ist als Fluggesellschaft in der Europäischen Union registriert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert