Berufliche Vorsorge 2011: Unterdeckung steigt um 23%

Berufliche Vorsorge 2011: Unterdeckung steigt um 23%

Das Bundesamt für Statistik hat das Vorsorgejahr 2011 unter die Lupe genommen.

Neuenburg – Das Nettoergebnis der Schweizer Pensionskassen aus Vermögensanlage fiel mit -748 Millionen Franken leicht negativ aus. Die Wertschwankungsreserven sanken auf 19,9 Milliarden Franken (-27,8%) und die Unterdeckung stieg auf 41,8 Milliarden Franken (+23,2%) an. Trotzdem blieb die Bilanzsumme mit Unterstützung der weiterhin andauernden Aufbauphase der beruflichen Vorsorge mit 625,9 Milliarden (+0,8%) Franken unverändert zum Vorjahr. Dies geht aus den vom Bundesamt für Statistik (BFS) publizierten, provisorischen Ergebnissen der Statistik der beruflichen Vorsorge 2011 hervor.

2011 stieg die Summe der aktiven Versicherten auf fast 3,8 Millionen (+2,6%) an. 622‘270 (+3,7%) Pensionierte bezogen eine Rente und 31‘890 (+5,7%) verlangten die Kapitalauszahlung. Die Anzahl der Vorsorgeeinrichtungen mit reglementarischen Leistungen und aktiven Versicherten sank weiter auf 2190 Einrichtungen (2010: 2265).

Gleichbleibende Bilanzsumme
Obwohl sich die berufliche Vorsorge nach wie vor in der Aufbauphase befindet, blieb die Bilanzsumme mit 625,9 Milliarden Franken (+0,8%) als Folge des schwachen Anlagejahres praktisch unverändert.
Die Immobilien lagen mit einem Wachstum von 7,8 Milliarden Franken (+7,6%) weiter im Trend. Die Aktien verzeichneten einen Rückgang von -8,4 Milliarden Franken (-5%).

Die Wertschwankungsreserven schmolzen um 27,8 Prozent auf 19,9 Milliarden Franken zusammen. 35,1 Milliarden Franken (+18,4%) betrug die Unterdeckung bei den öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen sowie 6,7 Milliarden Franken (+56,8%) bei den privat-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen. Gesamthaft belief sich die Unterdeckung auf 41,8 Milliarden Franken (+23,2%).

Betriebsrechnung schliesst negativ
Die reglementarischen Beiträge erreichten 38,3 Milliarden Franken (+3,8%). Infolge geringerer Einmaleinlagen und Sanierungsbeiträgen, welche jährlichen Schwankungen unterworfen sind, stagnierte das Total der ordentlichen und übrigen Beiträge und Einlagen bei 47,8 Milliarden Franken (+0,6%).

18,7 Milliarden Franken (+2,4%) Altersrenten wurden ausbezahlt. Mit 5,5 Milliarden Franken (+0,6%) Kapitalleistungen bei Pensionierung konnte der Vorjahresrückgang kaum aufgeholt werden. Der Durchschnittswert des Kapitalbezugs sank auf 173‘100 Franken (2010: 181‘800).

Nach einem Nettoergebnis aus Vermögensanlage von -748 Millionen Franken resultierte ein Aufwandüberschuss vor Auflösung der Wertschwankungsreserven von -16,6 Milliarden Franken. Dieser Verlust konnte zur Hälfte durch die Auflösung der Wertschwankungsreserven aufgefangen werden. Somit schloss die Betriebsrechnung mit einem Defizit von 8,7 Milliarden Franken. (BFS/mc/ps)

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