IHAG Kommentar: Rohstoffe erholen sich

IHAG Kommentar: Rohstoffe erholen sich

Zürich – Die Börsen waren hin und her gerissen zwischen einer Erholung bei den Rohstoffen und Ängsten einer sich abschwächenden Wirtschaft sowie einer Eskalation in der Griechenlandkrise.

Der S&P 500 stabilisierte sich und schloss im Wochenvergleich nur 0.2% tiefer, der Euro Stoxx 50 schloss unverändert und der SMI verlor 0.6%. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen sank in der Schweiz nochmals von 1.81% auf 1.74% und auch in den USA von 3.15% auf 3.06%. Aussagen des Eurogruppen-Chefs Jean-Claude Juncker über die mögliche Aussetzung der IWF-Hilfen für Griechenland haben ab Donnerstagnachmittag den Euro belastet. Der CHF/EUR-Kurs sank von 1.24 auf 1.22, aber auch der CHF/USD-Kurs schwächte sich mit den ungünstigen Makrodaten von 0.88 auf 0.85 ab.

Gold und Öl wieder gestiegen
An den Rohstoffmärkten setzte eine leichte Erholung ein, nachdem die Experten bei Goldman Sachs, die unlängst eine Korrektur richtig vorhersahen, nun wieder optimistischer wurden. Gold war wieder gefragt und die Unze stieg von USD 1508 auf USD 1533. Auch der Ölpreis stieg wieder auf USD 115 pro Barrel Brent an, weil Daten des US-Energieministeriums einen Rückgang der Lagerbestände für Benzin und Heizöl anzeigten. Nach dem Auslaufen der Quartalszahlen werden die Analysten ruhiger und die Volkswirte setzen sich bis Mitte Juli wieder in Szene. So zeigte in Deutschland der ifo-Index für den Mai, dass sich die europäische Lokomotive kaum abschwächt, worauf die Börsen am Dienstag etwas Mut fassten. Allerdings deuteten die meisten Vorlaufindikatoren in den USA auf ein Nachlassen der Konjunkturerholung hin. Es war erstaunlich, dass der S&P 500 nach den eher enttäuschenden Makrozahlen nicht unter die wichtige Marke von 1315 Punkten fiel. Vielleicht halfen die sehr guten Quartalszahlen der Schmuckkette Tiffany etwas oder die negativen News wurden ausgefiltert, weil sie nicht mehr wirklich überraschten.

Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung
Die Zuspitzung der Griechenlandkrise, Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung und eine generelle Zurückhaltung prägen die Märkte, weshalb die Konsolidierung noch anhalten dürfte. Ein Lichtblick waren die Schweizerischen Uhrenexporte, welche im Vorjahresvergleich im April in CHF um 32% anstiegen und über vier Monate um 19%. Vor einem Monat wären solche Werte kaum erwartet worden. Der anhaltende Boom deckt sich mit den sehr guten Aprilzahlen von Richemont und dem positiven Ausblick bei Tiffany. Richemont und Swatch sind zwar bei einem P/E 2011 von rund 18x nicht billig, aber angesichts des hohen Cashbestandes und des guten Ausblicks für Schmuck und Uhren sind diese Qualitätsaktien noch nicht ausgereizt. (IHAG/mc/hfu)

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