Moody’s-Aussagen sorgen für neue Turbulenzen

Moody’s-Aussagen sorgen für neue Turbulenzen

Frankfurt am Main – Aussagen der Ratingagentur Moody’s in einem wöchentlichen Kreditbericht haben an den europäischen Anleihenmärkten neue Turbulenzen ausgelöst. Laut der Agentur könnte eine Verschlechterung der Lage des Staatshaushaltes in Frankreich den stabilen Ausblick für das Land gefährden. Diese Aussagen stammten aber ursprünglich aus einer Einschätzung vom 17. Oktober, die in dem Kreditbericht nur noch einmal bekräftigt wurden. Dennoch sorgten die Aussagen zeitweise für einen starken Anstieg der Renditen von Anleihen von Krisenstaaten der Eurozone.

Die Rendite für richtungsweisende französische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren sprang nach der Veröffentlichung der Medienberichte über eine mögliche Herabstufung Frankreichs zwischenzeitlich kräftig nach oben. Im Vormittagshandel stand sie bei 3,512 Prozent und damit 0,07 Prozentpunkte über dem Stand vom Freitag. Die Renditen für Staatsanleihen von anderen Krisenländer der Eurozone sind ebenfalls stark gestiegen. Unter anderem kletterten die Renditen für spanische Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 0,15 Prozentpunkte auf 6,463 Prozent.

Frankreich-Renditen bereits nach S&P-Äusserungen gestiegen
Die Ratingagentur Moody’s bewertet die zweitgrösste Volkswirtschaft der Eurozone nach wie vor mit der Bestnote «AAA». Vor knapp zwei Wochen hatte die Ratingagentur Standard & Poor’s für Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt, nachdem sie nach eigenen Angaben versehentlich die Bewertung Frankreichs gesenkt hatte.

Spanien-Wahl ohne grossen Einfluss auf Märkte
Dagegen hatte der überzeugende Sieg der konservativen Volkspartei (PP) bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Spanien am Markt für Staatsanleihen nur wenig Auswirkungen gezeigt. Das Wahlergebnis in Spanien zeigte nach Einschätzung des Anleihen-Experten Volker Brokelmann von der HSH Nordbank nur wenig Einfluss auf den Handel am Rentenmarkt. Der Wahlsieg war auch zuvor von Beobachtern erwartet worden. In der vergangenen Woche hatte die Rendite der zehnjährigen spanischen Staatsanleihe noch einen Rekordwert seit Einführung des Euro bei 6,7 Prozent erreicht. Zum Vergleich: Die Rendite der deutschen Staatsanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren steht aktuell bei 1,936 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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