Rekordjagd an den Börsen drückt Goldpreis auf Vier-Monatstief

Rekordjagd an den Börsen drückt Goldpreis auf Vier-Monatstief

London / Frankfurt – Die Rekordjagd an den Aktienmärkten hat den Goldpreis zum Wochenauftakt weiter belastet. Das in Krisenzeiten bei Anlegern beliebte Edelmetall gerät immer stärker unter Verkaufsdruck. Am Montag fiel der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) auf 1.241,11 US-Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit vier Monaten. Gleichzeitig stieg der Deutsche Aktienindex auf ein neues Rekordhoch knapp unter der Marke von 10 000 Punkten. Bereits am Freitag ging der Dow Jones an der Wall Street mit einem Rekordschluss aus dem Handel und der S&P-500-Index markierte einen weiteren Höchststand.

Nach einem starken Jahresauftakt verlor der Preis für das gelbe Edelmetall seit Anfang März bereits mehr als 100 Dollar. Experten erklären den Preisrutsch neben der Rekordjagd an den Aktienmärkten auch mit einer nachlassenden Nachfrage an den wichtigen Goldmärkten in Indien und China. Ausserdem sei die Ukraine-Krise zuletzt etwas aus dem Fokus der Anleger gerückt. Wie stark die Nachfrage zurückging zeigt beispielsweise die Entwicklung des SPDR Gold Trust, des weltgrössten börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf das Edelmetall. Das Goldvolumen des Fonds fiel zuletzt auf 776,89 Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2008.

Investoren auf der Suche nach lukrativere Anlageformen
«Gold hat ein Stück weit den Status als Risikovorsorge eingebüsst», erklärte ein australischer Rohstoffexperte. Investoren setzten derzeit lieber auf lukrativere Anlageformen. Im März hatte noch die Sorge vor einer Eskalation der Ukraine-Krise den Goldpreis bis in die Nähe der Marke von 1.400 Dollar steigen lassen. Experten sprachen damals von einem Comeback des gelben Edelmetalls. Im Vorjahr war der Goldpreis zeitweise bis unter 1.200 Dollar und damit den tiefsten Stand seit 2010 gefallen. (awp/mc/ps)

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