USA: Beschäftigung im Privatsektor steigt stärker als erwartet

USA: Beschäftigung im Privatsektor steigt stärker als erwartet
Beschäftigte in der US-Autoindustrie.

US-Autoindustrie.

Washington – Der amerikanische Arbeitsmarkt scheint sich auch im Februar robust entwickelt zu haben. Nach Zahlen des Dienstleisters ADP vom Mittwoch wurden in der Privatwirtschaft 214 000 Stellen geschaffen. Das lag über den Markterwartungen von 190’000 zusätzlichen Jobs. Für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung ist das Ergebnis ein gutes Omen. Bankvolkswirte rechnen auch hier mit einer anhaltend soliden Entwicklung.

Als kleiner Wermutstropfen fiel die Jobentwicklung im Januar etwas schwächer aus als bislang bekannt. Anstatt der zuerst gemeldeten 205’000 Stellen wurden nach neuen Zahlen 193’000 Arbeitsplätze im privaten Sektor geschaffen. Im Gegensatz zu den Regierungsdaten beziehen sich die monatlichen Arbeitsmarktzahlen von ADP nur auf den privaten Sektor und klammern den öffentlichen Bereich aus.

Jobmarkt wichtig für Geldpolitik
Die Entwicklung des Arbeitsmarkts hat hohe Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die Ende 2015 eine erste Zinsanhebung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise vorgenommen hat. An einer baldigen Fortsetzung der Zinserhöhungen in diesem Jahr wird aber zunehmend gezweifelt. Gründe sind die weltweite Börsenschwäche in den ersten beiden Monaten des Jahres, konjunktureller Gegenwind aus einigen Schwellenländern und die eher schwache Entwicklung der US-Industrie.

Hinzu kommt die im längeren Vergleich schwache Inflation, die zuletzt jedoch etwas angezogen hat. Für die Fed scheint die Inflationsentwicklung mittlerweile eine noch grössere Rolle zu spielen als die Lage am Jobmarkt. So herrscht am Arbeitsmarkt fast Vollbeschäftigung, weswegen dieses Notenbankziel als nahezu erfüllt gelten kann. Das Inflationsziel der Fed kommt dagegen nur langsam in Reichweite, allerdings wird die Entwicklung durch den Ölpreisverfall gedämpft.

Inflation verhalten
Sorge bereitet der Fed, dass die Inflationserwartungen in den vergangenen Monaten stark gefallen sind. Einzelne Notenbanker sehen deswegen eine baldige Fortsetzung der Zinswende als unwahrscheinlich an. Jüngste Äusserungen aus den Reihen der Fed sind aber alles andere als einheitlich. An den Finanzmärkten beträgt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung auf der nächsten Fed-Sitzung im März lediglich zehn Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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