Vodafone steigert Umsatz moderat

Vodafone steigert Umsatz moderat
Vittorio Colao, abtretender Vodafone-CEO.

Vodafone-CEO Vittorio Colao.

London – Der weltgrösste Mobilfunkkonzern Vodafone hat im vergangenen Geschäftsjahr (Ende März) wie seine Konkurrenten die stark unterschiedlichen Marktbedingungen zu spüren bekommen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel mit 0,4 Prozent leicht auf 14,7 Milliarden Pfund oder umgerechnet rund 16,8 Mrd Euro, wie der Konzern am Dienstag mitteilte.

Den Umsatz konnte Vodafone hingegen um 3,2 Prozent auf 45,9 Milliarden Pfund steigern. Der bereinigte operative Gewinn stieg um 3,1 Prozent auf 11,8 Milliarden Pfund und lag damit am unteren Ende der vom Konzern angegebenen Zielspanne. Während der Umsatz etwas höher ausfiel als von Analysten geschätzt, traf das EBITDA die Erwartungen. An der Londoner Börse lagen die im FTSE 100 notierten Papiere am Morgen mit einem Plus von mehr als zwei Prozent an der Indexspitze.

Wettbewerb weiter stark
Die Marktbedingungen seien weiterhin sehr wettbewerbsintensiv, sagte Vorstandschef Vittorio Colao. Das Konjunkturklima, gerade in den südeuropäischen Ländern, sei herausfordernd. Auf das seit April laufende Geschäftsjahr schaut der Manager trotzdem optimistisch. «Wir gewinnen oder halten unseren Marktanteil in den meisten unserer Hauptmärkte», sagte Colao. Zudem wolle sich der Konzern weiterhin auf die Wachstumsfelder, Datendienste, Geschäftskunden und die Schwellenländer konzentrieren. Der Ausblick für das seit April laufende Geschäftsjahr fiel wie von Analysten erwartet aus. Demnach soll der bereinigte operative Gewinn zwischen 11,0 Milliarden und 11,8 Milliarden Pfund herauskommen und der Free-Cash-Flow bei 6,0 Milliarden bis 6,5 Milliarden Pfund liegen. Die EBITDA-Marge dürfte weiter rückläufig sein, allerdings weniger stark als im vergangenen Geschäftsjahr.

Wachstumsfeld mobile Daten
Mit dem Siegeszug der Smartphones, die gerade in den Industrieländern einen rasant wachsenden Marktanteil für sich verbuchen können, stiegen auch bei Vodafone die Umsätze mit mobilen Datendiensten. Die Mobiltelefone mit computerähnlichen Funktionen leben von den «Apps» genannten Programmen, die für den vollen Funktionsumfang eine mobile Internetverbindung benötigen. Weiteres Wachstum verspricht sich Vodafone von Tablet-Computern wie etwa dem iPad. Die Umsätze mit den mobilen Daten sprangen im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als ein Viertel auf 5,1 Milliarden Pfund nach oben und stehen mittlerweile für 12 Prozent der Gesamtumsätze.

Zweigeteiltes Bild in Europa
In Europa sieht der Konzern ein zweigeteiltes Bild. Während sich die nördlichen Länder wie Grossbritannien, Deutschland und die Niederlande mit einem Umsatzplus von 2,7 Prozent positiv bemerkbar machten, schrumpften die Erlöse in den übrigen Ländern Europas um 2,9 Prozent. Insgesamt war das EBITDA in der Region um 3,7 Prozent rückläufig. Dabei machen Vodafone wie seinen Wettbewerbern die schrumpfenden Terminierungsentgelte zu schaffen. Diese Gebühren erhalten Netzbetreiber, wenn sie Gespräche an Anschlüsse in fremden Netzen weiterleiten.

Indien legt stark zu
Indien war im Gegensatz zu den etablierten Märkten für ein kräftiges Umsatzplus von 16,2 Prozent gut. Hier wuchs vor allem das klassische Sprachgeschäft. Der Preisdruck habe sich zudem stabilisiert, hiess es vom Vorstand.  (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert