CH-Ausblick: Fester erwartet

CH-Ausblick: Fester erwartet

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch nach den grossen Rückschlägen an den beiden Vortagen fester in den Tag starten. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in der europäischen Schuldenkrise handle es sich wohl in erster Linie um eine technische Gegenreaktion, sagten Marktbeobachter. Stütze kommt auch von der Wall Street. Hier kam es gestern zwar auch zu Verlusten, seit Handelsende in Europa hat sich der Future auf den DJIA aber um knapp 0,8% verbessert.

Dominierendes Thema bleibe aber die geplante Volksabstimmung in Griechenland über das jüngst geschnürte Euro-Rettungspaket. Da das Votum erst Anfang Januar geplanten sei, dürfte die Schuldenkrise in den kommenden zwei Monaten die Agenda weiter bestimmen, hiess es im Handel. Die hohe Unsicherheit halte somit an.

Bis um 08.20 Uhr steigt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,88% auf 5’637,73 Punkte. Die 20 im Standardwerteindex enthaltenen Einzelwerte notieren allesamt mit einem Aufschlag zwischen 0,8 und 0,9%.

Die gefallenen Engel vom Vortag, Finanzwerte und Zykliker, dürften am Mittwoch entsprechend die deutlichste Gegenbewegung vollziehen. Allen voran Credit Suisse hatten gestern nach Zahlen mehr als 10% eingebüsst. Heute haben bis dato die Deutsche Bank, Morgan Stanley und JP Morgan das Kursziel für die Grossbankenaktie gesenkt.

Die andere Grossbank UBS kann vorerst aufatmen: Eine US-Bundesrichterin in Manhattan hat eine Klage des Fondsverwalters Irving Picard über 2 Mrd USD im Betrugsfall um Bernard Madoff abgewiesen. Der Liquidator des Madoff-Imperiums will jedoch die nächste Instanz anrufen.

Im Fokus stehen ferner die Papiere der Ölplattformbetreiberin Transocean. Deren Kampf mit dem Ölkonzern BP im Nachgang der Ölkatastrophe im Jahr 2010 ist in die nächste Runde gegangen. Transocean hat bei einem US-Gericht eine Eingabe eingereicht und will BP zwingen, Verpflichtungen nach der Katastrophe im Golf von Mexiko einzuhalten. Den Klauseln des Vertrags zufolge sei BP alleine verantwortlich für die immensen Schäden, argumentiert Transocean.

Bewegung könnte auch in die Papiere von Swiss Re und Richemont kommen. Für Erstere hat Barclays das Rating auf Overweight erhöht, für Zweite das Kursziel.

Im breiten Markt haben die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika und der Raffinieriebetreiber Petroplus Drittquartalzahlen vorgelegt. Beide Unternehmen haben die Schätzungen der Analysten zum Teil deutlich verfehlt. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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