CH-Schluss: Leichtes Plus im Vorfeld der US-Inflationsdaten

CH-Schluss: Leichtes Plus im Vorfeld der US-Inflationsdaten
(Adobe Stock)

Zürich – Die Schweizer Börse hat sich am Mittwoch vom Rückgang des Vortages am Ende nur leicht erholt. Der Leitindex SMI schloss zwar im Plus, konnte aber die zunächst zurückgewonnene Marke von 11’100 Punkten nicht bis zum Handelsende verteidigen. Händler sprachen von einer Gegenbewegung nach den Verlusten vor allem von letzter Woche. Im Vorfeld der am Donnerstag zur Publikation anstehenden US-Inflationsdaten hätten sich die Anleger jedoch kaum aus der Deckung gewagt, hiess es am Markt.

Ökonomen gehen davon aus, dass die Teuerung in den USA im Juli wohl leicht angestiegen ist. Das Überraschungsmoment liege daher bei einer stabilen oder gar fallenden Inflationsrate, was für eine Zinspause der US-Notenbank Fed sprechen würde, schrieb ein Händler. Derweil ist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt, China, mit dem Preisrückgang im Juli in die Deflationsspirale abgerutscht. Das nähre die Hoffnung auf ein Stimuluspaket der Regierung in Peking. Insgesamt dürften laut Händlern Rezessionssorgen das Börsengeschehen weiterhin belasten.

Bis Handelsende gewann der SMI noch 0,22 Prozent auf 11’081,54 Punkte, nachdem er bis zur Halbzeit in den Bereich von 11’150 Zähler vorgestossen war. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,17 Prozent auf 1751,29 Punkte und der breite SPI um 0,21 Prozent auf 14’629,86 Punkte. Am Ende standen sich im SLI 17 Gewinner und 13 Verlierer gegenüber.

Börsenrelevante Unternehmensnews gab zu den Schweizer Blue-Chips-Firmen kaum. Am morgigen Donnerstag wird die Versicherungsgruppe Zurich die Halbjahreszahlen vorlegen. Im Vorfeld dazu rückte die Aktie um 0,7 Prozent vor.

Auch andere Finanzwerte zählten am Berichtstag zu den Gewinnern: Allen voran ging es mit UBS um 1,0 Prozent nach oben, während auch Swiss Life (+0,7%) bis zum Schluss fester tendierten. Am Vortag hatte die Meldung, Italien werde von ihren Banken auf den durch den Zinsanstieg entstandenen «Übergewinnen» eine Sondersteuer verlangen, im Sektor für Unruhe gesorgt und die Aktien tauchen lassen.

Weit vorne in der SLI-Tabelle waren weitere Aktien zu finden, die zuletzt verlorenen Boden wieder gutmachten: So rückten Papiere wie jene des Bankensoftwareherstellers Temenos (+0,6%), des Augenheilspezialisten Alcon (+0,7%) oder des Industriekonzerns ABB (+0,8%) deutlicher vor. Kursgewinne verbuchten aber auch Adecco (+0,9%) oder Swisscom (+0,6%).

Novartis boten dem Gesamtmarkt mit plus 0,7 Prozent eine gute Stütze. Der Pharmakonzern erzielte in einer zulassungsrelevanten Studie mit dem Wirkstoff Remibrutinib gute Ergebnisse. Die Therapie soll zur Behandlung von Patienten mit Nesselsucht (Urtikaria) zum Einsatz kommen. Die weiteren Schwergewichte Nestlé (+0,3%) und Roche (GS: -0,3%) schlossen uneinheitlich.

Auf der Verliererseite waren am Ende des SLI die Papiere des Sensorenherstellers AMS-Osram (-1,6%), des Brokers Partners Group (-1,1%) und des Bauchemiekonzerns Sika (-0,8%) zu finden. Swiss Re büssten 0,2 Prozent ein. Die Aktie sei vom eher enttäuschenden Quartalsbericht des Rivalen Hannover Rück gebremst worden, sagte ein Händler. Der weltweit drittgrösste Rückversicherer habe beim operativen Ergebnis die Markterwartungen verfehlt.

Im breiten Markt gingen Kuros um 3,1 Prozent tiefer aus dem Handel. Das Biotechunternehmen hatte im ersten Semester mit Medizinprodukten einen positiven EBITDA erzielt. Wegen gestiegener Kosten fiel allerdings der Verlust höher aus.

Die Aktien von Swissquote gaben nach Zahlen um deutlichere 4,3 Prozent nach. Kritisiert wurde der etwas enttäuschende Neugeldzufluss, während die Online-Bank im ersten Halbjahr die Erträge und den Gewinn deutlich steigern konnte.

Auch die Berner Kantonalbank (BEKB) wies zum ersten Halbjahr einen kräftigen Gewinnanstieg aus und schloss den Handel mit 1,3 Prozent im Plus ab. Demgegenüber brachen Bachem um 5,0 Prozent ein. Die Citigroup hatte das Kursziel klar gesenkt und die Verkaufsempfehlung bekräftigt. (awp/mc/ps)

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