CH-Verlauf: Sehr fest – UBS kräftig im Plus

CH-Verlauf: Sehr fest – UBS kräftig im Plus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Montagmittag mit sehr fester Tendenz. «Die Hoffnung, dass Europa zum ganz grossen Befreiungsschlag für die verschuldeten Länder ausholt, hat sich breit gemacht», kommentiert ein Marktbeobachter die positive Entwicklung. Die jüngsten Aussagen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20), die Banken rund um den Globus notfalls mit ausreichend Geld versorgen, zeigt einem weiteren Experten zufolge Wirkung.

Zudem sehen Marktteilnehmer «Window-Dressing»-Massnahmen als Kursstütze an. Ende dieser Woche geht das dritte Quartal zu Ende, das viele Fondsmanager dazu nutzen, ihre Portfolios noch einmal umzuschichten. Zudem trübte sich das deutsche Ifo-Geschäftsklima im September weniger als erwartet ein. Der Rückgang sei angesichts des verschlechterten globalen Konjunkturumfelds keine Überraschung, doch die deutschen Fundamentaldaten seien immer noch intakt.

Bis um 11.55 Uhr gewinnt der SMI 2,12% auf 5’410,96 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 2,32% auf 805,52 Zähler zu und der Swiss Performance Index (SPI) um 2,03% auf 4’910,38 Punkte.

Die meisten Pluspunkte bescheren die Pharmatiteln dem Standardwerte-Index. Roche (+2,9%) erzielte in einer Studie mit der Kombination von Avastin und Pemetrexed bei Patienten mit zuvor unbehandeltem oder fortgeschrittenem Lungenkrebs sowie mit T-DM1 bei Brustkrebs einen Erfolg. Das zur Roche-Gruppe gehörende Pharmaunternehmen Chugai erhielt zudem von der japanischen Gesundheitsbehörde die Zulassung der Präparate Avastin und Pegasys für weitere Anwendungsgebiete.

Der Pharmakonzern Novartis (+1,7%) ist einerseits in einer Phase-III-Studie zum Medikament Afinitor zur Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs den primären Endpunkt erfolgreich und andererseits erzielte das Unternehmen mit dem Krebsmedikament Glivec/Gleevec bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) in der Phase-III-Studie einen Erfolg. Im Gegenzug wurden die Aktien von Actelion (-0,1%) zurückgenommen. Die Titel würden unter – allerdings unbegründeten – Konkurrenzängsten um das Hauptprodukt Tracleer bei PAH leiden, hiess es unter Marktbeobachtern.

Nestlé (+1,1%) das dritte Indexschwergewicht kann offensichtlich eine Abstufung durch ING auf «Hold» von «Buy» gut verkraften.

UBS (+4,2%) tendieren nach einer schwachen Eröffnung deutlich fester. Die Marktteilnehmer, die in einer ersten Reaktion negativ auf den Abgang von CEO Oswald Grübel reagierten, schöpften im weiteren Verlauf Hoffnung. Hintergrund ist ein Bericht, dass führende EU-Funktionäre an einem Plan arbeiten würden, mit dem das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung wiederhergestellt werden soll. Teil dieses Plans sei es, die europäischen Banken mit Milliarden Euro zu rekapitalisieren. Julius Bär gewinnen 2,9% und CS 5,8%.

Kräftig nach oben geht es bei Sonova (+2,9%). Die Credit Suisse hat im Rahmen einer Sektorstudie das Rating für Sonova auf «Outperform» von bisher «Neutral» heraufgestuft.

Die konjunktursensitiven Titel von ABB (+1,4%) und Holcim (+3,4%) zeigen sich ebenfalls im Aufwind. Der Chef des Holcim-Konkurrenten HeidelbergCement bestätigte in einem Interview die Ziele für das Gesamtjahr 2011, nachdem die Umsatzentwicklung im dritten Quartal offenbar die Unternehmensprognose moderat übertroffen hatte. Die Luxusgütertitel von Swatch (+1,1%) und Richemont (+0,7%) haben sich mittlerweile ebenso in die Gewinnzone vorgearbeitet.

Bei den Nebenwerten steigerte der Backwarenhersteller Aryzta (+1,7%) im vergangenen Geschäftsjahr 2010/11 den Umsatz deutlich. Analysten zeigen sich vom Ergebnis angetan und sprechen meist von leicht über den Erwartungen ausgefallenen Zahlen. Vor allem die Bestätigung der mittelfristigen Ziele wurde positiv aufgenommen.

Positives ist auch von Kuoni (+3,1%) zu hören. Die Flüge nach Ägypten seien nahezu ausgebucht, sagte CEO Peter Rothwell im Gespräch mit der «FuW».

Noch kräftigere Kursgewinne verbuchen Schulthess (+5,8%) und Cytos (+9,5%). Deutlich nach unten geht es dagegen bei Accu Holding (-15,8%) und Santhera (-7,5%). (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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