CH-Verlauf: SMI mit deutlicheren Abgaben

CH-Verlauf: SMI mit deutlicheren Abgaben

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach einer verhaltenen Eröffnung am letzten Handelstag der Woche im Verlauf dann doch etwas stärker an Boden verloren. Zwischenzeitlich konnte das Börsenbarometer zwar in den positiven Bereich klettern, sank dann aber wieder deutlicher hinab. Das Augenmerk der Investoren richtet sich derzeit vor allem auf die in den USA zur Veröffentlichung anstehenden Daten zum Arbeitsmarkt. Bis zu den US-Zahlen um 14.30 Uhr dürfte die Nervosität an den Märkten weiter hoch bleiben, so ein Marktteilnehmer.

Je nachdem wie die US-Zahlen ausfallen, könnten die Märkte in die eine oder andere Richtung ausschlagen. Die Herabstufung einer Reihe von Banken in Grossbritannien und Portugal durch Moody’s sorgte europaweit für ein Nachlassen der Kurse bei den Finanzwerten. Im Falle der portugiesischen Institute sei dies zwar keine grosse Überraschung gewesen, die britischen Schwergewichte wie Lloyds oder RBS hätten aber schon negative Auswirkungen, hiess es. Die US-Futures deuten auf eine leicht tiefere Eröffnung hin.

Um die Mittagszeit steht der Swiss Market Index (SMI) 0,37% tiefer bei 5’619,05 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,48% auf 837,38 Punkte, und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,37% auf 5’076,03 Zähler.

Die Herabstufung von zwölf britischen Banken durch die Ratingagentur Moody’s belastet auch die Schweizer Finanzwerte. Auf der Verliererseite finden sich im SMI die UBS (-1,8%), die Credit Suisse (-1,3%), ZFS (-0,7%) und Julius Bär (-0,2%). Im Steuerstreit mit den USA soll es kurz nach den Wahlen zu einer erste Lieferung von Kundendaten kommen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Dabei soll es nicht um statistische Daten, sondern um Kundendossiers mit Namen und Informationen zu mutmasslichen Steuersündern gehen.

Auch der Rückversicherer Swiss Re (-0,5%) notiert mit Abgaben. Die Citigroup senkt das Kursziel für die Aktien des Rückversicherers deutlich. Der zuständige Analyst hat dies mit einer sektorweiten Anpassung aufgrund neuer makroökonomischer Annahmen begründet. Die Einstufung bleibt aber «Hold».

Das Minus bei Nestlé (-0,7% auf 50,30 CHF) hat sich im Handelsverlauf eingegrenzt. Zwei Banken hatten ihr Kursziel erhöht. Dabei springt vor allem die Deutsche Bank hervor, die es auf 54 (von 48) CHF hochgesetzt hat. Die Analysten der Bank gehen von einem guten Wachstum im dritten Quartal aus. Am Morgen gab es Gerüchte, wonach Nestlé die Gewinnschätzungen der Analysten dämpfen wolle. Dies wurde vom Unternehmen gegenüber AWP aber verneint. Bei den Schwergewichten ebenfalls im Minus notieren Roche (-0,4%), während Novartis (+0,4%) ein Plus aufzuweisen hat.

Auch beim Zementherstelle Holcim (-3,5%) weiten sich die Verluste aus. Der ehemalige langjährige CEO und Verwaltungsratspräsident Thomas Schmidheiny steigt wieder stärker beim Zementkonzern ein. Der Anteil seiner Schweizerischen Cement-Industrie-Aktiengesellschaft habe die Schwelle von 20% der Aktien von Holcim überschritten, teilte diese am Donnerstagabend mit. Das Papier von Holcim hatte in den letzten zwei Wochen um über 20% zugelegt. In den letzten Tagen folgten zwei grossen Banken mit Ratingrückstufungen. Ebenfalls bei den grössten Verlierern zu finden sind Syngenta (-1,4%).

Die grössten Gewinner sind Nobel Biocare (+3,3%). Am Vortag waren die Titel des Dentalimplantate-Herstellers nach einer Rückstufung durch eine US-Bank grösster Verlierer gewesen. Ansonsten sind weiter vor allem zyklische Werte gesucht. Geberit (+0,8) und ABB (+0,8) legen zu, Adecco 0,7%. Letztere hatten am Vortag stark von der verbesserten Stimmung profitiert und über 7% zugelegt.

Im breiten Markt büssen Tecan 3,3% ein. Der Laborausrüster gab am Morgen überraschend bekannt, dass für den CEO Thomas Bachmann ein Nachfolger gesucht wird. Dies geschehe aufgrund veränderter Anforderungen an die höchste Führungsspitze wegen der Umstrukturierung des Unternehmens, hiess es.

Orell Füssli (+3,0%) profitieren dagegen davon, dass das Unternehmen von der SNB grünes Licht für den Druck der neuen Banknotenserie erhalten hat. Klar im Plus liegen ausserdem u.a. Cytos (+7,1%), Mikron (+5,2%), und Valora (+4,3%).  (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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