EU-Schluss: Verluste – Syrien-Sorgen nehmen wieder zu

EU-Schluss: Verluste – Syrien-Sorgen nehmen wieder zu

Paris – Die wichtigsten Börsen Europas haben am Dienstag wegen wieder gewachsener Sorgen um eine Eskalation der Syrien-Krise schwächer geschlossen. Der EuroStoxx 50 sank um 0,75 Prozent auf 2.753,35 Punkte. In Paris gab der Cac 40 um 0,80 Prozent auf 3.974,07 Punkte nach, und der Londoner FTSE 100 fiel um 0,58 Prozent auf 6.468,41 Punkte.

Die Meldung über den Start zweier Raketen aus dem Zentrum des Mittelmeeres Richtung Osten habe die Investoren mit Blick auf den Syrien-Konflikt am Vormittag nervös gemacht, sagte Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets. Allerdings handelte es sich dabei lediglich um einen Test des israelischen Militärs. Kurs vor Handelsschluss wuchsen die Bedenken der Anleger allerdings wieder, nachdem der Republikaner-Chef im US-Parlament, John Boehner, ankündigte, den Syrien-Kurs von Präsident Barack Obama zu unterstützen. Obama hatte eine Intervention von der Zustimmung des Kongresses abhängig gemacht.

Dem gegenüber standen gute Konjunkturdaten aus den USA. Die Bauausgaben waren im Juli überraschend deutlich gestiegen. Hinzu kam die im August weiter aufgehellte Stimmung in der US-Industrie. Angesichts des kräftigen Zuwachses im Vormonat habe der erneute Anstieg des Einkaufsmanager-Index des Verarbeitenden Gewerbes positiv überrascht, kommentiert Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen die Daten. Dies spreche für eine fortgesetzte Konjunkturerholung.

Im Branchentableau stieg der Technologiewerte-Index mit einem Plus von mehr als zwei Prozent an die Spitze. Für Auftrieb sorgte insbesondere die angekündigte Übernahme der Nokia-Handysparte durch den US-Softwarekonzern Microsoft. Die Nokia-Titel reagierten darauf mit einem Kursfeuerwerk. Bis zum Handelsschluss schossen sie um etwas mehr als ein Drittel nach oben.

Verluste gab es hingegen im Telekomsektor. Ihr Branchen-Index fiel um 1,33 Prozent. Die Aktien des britischen Mobilfunkers Vodafone sackten um rund fünf Prozent ab. Allerdings war der Kurs am Vortag auf den höchsten Stand seit mehr als zwölf Jahren gestiegen, nachdem bekannt wurde, dass Vodafone seine Beteiligung an Verizon Wireless für 130 Milliarden US-Dollar an dessen US-Mutter Verizon verkauft.

An der Spitze des Leitindex der Eurozone stemmten sich die Papiere des französischen Telekomkonzerns Orange mit plus 2,24 Prozent gegen den schwachen Branchentrend. Schlusslicht waren die Titel der Immobiliengesellschaft Unibail-Rodamco. Eine neue Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank drückte den Kurs um fast drei Prozent nach unten. (awp/mc/pg)

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