ABB 2009 mit Umsatz- und Gewinnrückgang

Die Verkäufe gingen um 9% auf 31’795 Mio USD zurück und der Auftragseingang um 19% auf 30’969 Mio USD. In lokalen Währungen (LW) lagen die Wachstumsraten bei -4% für den Umsatz und bei -13% für die Bestellungen, wie der im Energiebereich und in der Automation tätige Konzern am Donnerstag mitteilt. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT sank um 9% auf 4’126 Mio USD, die EBIT-Marge blieb unverändert bei 13,0%. Der Reingewinn gab um 7% auf 2’901 Mio USD nach. Die Dividende soll auf 0,51 (0,48) CHF erhöht und erneut in Form einer Nennwertrückzahlung ausbezahlt werden. Der Cashflow aus Betriebstätigkeit stieg leicht auf 4’027 Mrd USD.


Jahreszahlen über Markterwartungen
Die Erwartungen der Analysten wurden damit leicht übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 31’515 Mio USD, für den Auftragseingang bei 30’639 Mio USD, für den EBIT bei 4’055 Mio und für den Reingewinn bei 2’814 Mio USD. Im vierten Quartal ergab sich ein Minus beim Umsatz von 4% auf 8’761 Mio USD (LW -12%), während der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr um 4% auf 7’450 Mio USD (LW -5%) zulegte. Im Vergleich zum dritten Quartal hat sich damit eine Trendwende bei den Bestellungen ergeben. Im dritten Quartal gingen diese in USD noch um 21% zurück und in lokalen Währungen um 15%.


Deutlich mehr Grossaufträge
Die anhaltend schwache Nachfrage in den meisten Industriemärkten sei durch die Investitionen in Energieübertragungssysteme und Ausrüstung nicht ganz ausgeglichen worden, schreibt ABB zum Geschäftsgang im Schlussquartal. Der Auftragseingang sei durch einen Anstieg bei den Grossaufträgen um 61% in Lokalwährungen auf 1,4 Mrd USD gestützt worden, welche damit 19% des gesamten Auftragseinganges erreichten. Die für ABB wichtigeren Basisaufträge bis 15 Mio USD gingen demgegenüber um 13% zurück, wobei sie in den beiden Vorquartalen noch um jeweils über 20% eingebrochen waren. Gegenüber dem dritten Quartal 2009 legten die Basisaufträge in Lokalwährungen gar um 2% zu, in USD ergab sich ein Plus von 5%.


Restrukturierungsprogramm schlägt mit 520 Mio USD zu Buche
Der Quartals-EBIT klettert um 74% auf 798 (459) Mio USD und der Reingewinn um 154% auf 540 (213) Mio USD. Die EBIT-Marge lag im Schlussquartal bei 9,1 (VJ 5,0; Q3 17,9)%. Dem vierten Quartal wurden Kosten für das laufende Restrukturierungsprogramm von rund 350 Mio USD belastet (520 Mio USD im Gesamtjahr). Die Einsparungen beliefen sich im Quartal auf über 500 Mio USD. Bereinigt um die Restrukturierungskosten und Marktpreisanpassungen von Hedging-Transaktionen hat die EBIT-Marge im vierten Quartal bei 13,2% gelegen. Sie liege damit um 1,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert, was hauptsächlich Preisrückgänge und die geringere Kapazitätsauslastung widerspiegle.


Vorsichtiger Ausblick
Zusammen mit dem Rekordwert beim Cashflow aus Betriebstätigkeit von 1,8 Mrd USD im vierten Quartal sei das Ergebnis ein «ein klarer Beleg für die Belastbarkeit des Geschäftsportfolios sowie die gute regionale Aufstellung von ABB, und es macht deutlich, dass wir auch in einem schwierigen Umfeld operativ erfolgreich wirtschaften», wird in der Mitteilung CEO Joe Hogan zitiert. Mit Blick in die Nahe Zukunft gibt sich der Industriekonzern weiter vorsichtig. ABB bleibe mit seinem Ausblick für das Jahr 2010 vorsichtig, bis sich klarer abzeichne, wie sich die weltweite Wirtschaft entwickeln werde, heisst es. Es sei zwar davon auszugehen, dass bei den kurz-zyklischen Geschäftsfeldern die Talsohle erreicht wurde. Mit Blick auf den eher langfristigen Charakter des ABB-Portfolios bleibe der Ausblick für die Märkte von ABB für 2010 jedoch weiterhin unsicher, ebenso wie der Ausblick auf die allgemeine Wirtschaftsentwicklung. (awp/mc/ps/01) 

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