Airbus: Vor Werksverkauf Entscheidung über künftige Arbeit am A350

«Bei der A350-Planung sind wir etwas schneller als bei den Verkaufsverhandlungen», sagte der Sprecher von Airbus Deutschland, Tore Prang, am Freitag in Hamburg. Die Verhandlungen mit dem Kaufinteressenten MT Aerospace sollen laut Prang im Sommer abgeschlossen sein. Nach einem Verkauf an die Tochter des Bremer Raumfahrtunternehmens OHB Technology werde Airbus noch für drei Jahre Minderheitsgesellschafter in Varel und Nordenham bleiben.


Vorsichtige Hoffnungen
Ein Brief von Airbus-Deutschland-Chef Gerald Weber an die Beschäftigten des Werkes Varel hat dort vorsichtige Hoffnungen auf eine grössere Beteiligung an dem Bau des A350 geweckt. Weber hatte darin angekündigt, in Varel würden künftig Werkzeuge für die Bearbeitung von A350-Bauteilen aus Kohlefaserverbundstoffen (CFK) hergestellt.


Vorsicht vor Spekulationen
Medienberichte, nach denen Varel europäisches Kompetenzzentrum für die Entwicklung und den Bau derartiger CFK-Werkzeuge werden soll, bezeichnete Prang als Spekulation. Nach Einschätzung des Betriebsratsvorsitzenden in Varel, Jürgen Bruns, ist Webers Ankündigung wenig aussagekräftig: «Da steht nicht drin, wie viel Arbeit am A 350 wir wirklich bekommen.»


Wir suchen einen Investor
Die künftige Rollen- und Aufgabenverteilung beim Bau des A350 ist laut Prang eine der Grundlagen für die endgültigen Verkaufsverhandlungen mit MT Aerospace. «Wir suchen einen Investor, weil Airbus die notwendigen Investitionen insbesondere in die CFK- Technologie nicht alleine bewältigen kann.» Der Betriebsrat erwartet aber über die A350-Beteiligung hinaus klare Aussagen über den künftigen Anteil des Werkes an Airbus-Projekten.


Detailreiche Vorbereitungen
Zur Vorbereitung der letzten Runde in den Verkaufsverhandlungen lassen Airbus und MT Aerospace nach übereinstimmenden Angaben von Prang und Bruns derzeit die Werke Varel und Nordenham detailliert untersuchen. Dabei gehe es vor allem um die Schnittstellen und Verbindungen zum Airbus-Konzern. Beispielsweise müsse geklärt werden, wie und von wem künftig die Buchhaltung für die Werke vorgenommen werde. (awp/mc/th)

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