Aktienfokus: Nobel Biocare im Minus – trotz guter Zahlen

Dies nachdem der Titel nach einem positiven Entscheid der Schwedischen Arzneimittelbehörde diese Woche bereits gut gelaufen sei. Zudem bleibe die Volatilität im Titel weiterhin gross. Bis um 10.05 Uhr verlieren Nobel Biocare 5,00 CHF oder 1,7% auf 294,50 CHF. Gehandelt sind bislang rund 74’000 Titel. Der Gesamtmarkt (SMI) legt derweilen 0,48% auf 7’868,66 Punkte zu.


Erwartungen der Analysten übertroffen
Mit den vorgelegten Zahlen hat der Zahnimplantatehersteller jedoch die Erwartungen der Analysten übertroffen. Auch die Ziele, die sich Nobel Biocare für das laufende Geschäftsjahr gesteckt hat, werden von Analysten begrüsst. Es wird ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 24% erwartet sowie eine EBIT-Margen-Steigerung um 0,5% angepeilt.


ZKB: Ausweis und Ausblick gut
Unter Berücksichtigung der hohen Vorjahresbasis erachtet Yasemin Ersan, Analystin bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), sowohl den Ausweis als auch den Ausblick als gut. Besonders erfreulich habe sich Nobel Biocare in Nordamerika (+35,0% in LW) und in Asien (+31,7% in LW) entwickelt. Auch das Wachstum in der Schweiz sei mit 35% «beachtlich». Europa (+14,1%) spüre hingegen weiterhin die Auswirkungen der Gesundheitsreformen in Deutschland und Schweden. Die Zielsetzungen für das laufende Geschäftsjahr dürften aus ihrer Sicht mit den neuen Marketing-Initiativen (World Tour) erreichbar sein.


Bank Leu: Ein starkes Zahlenset
Nobel Biocare habe wie erwartet ein starkes Zahlenset vorgelegt sowie einen guten Ausblick abgegeben, schreibt auch Sibylle Bischofberger, Analystin bei der Bank Leu. Nobel Biocare sei eine solide Gesellschaft, die einen starken Cash-Flow generiere. Die operativen Margen hätten sich «deutlich» erhöht.


Vontobel: Gemischtes Bild bei der Ertragslage
Bei der Ertragskraft sei allerdings ein gemischtes Bild zu beobachten, kommentiert Vontobel-Analyst Patrick Laager. Die Bruttogewinn-Marge lag im vierten Quartal «lediglich» bei 81,4%, was im Vergleich zu den übrigen drei Quartalen 2005 der tiefste Stand sei. «Sehr erfreulich» sei dagegen das Betriebsergebnis im vierten Quartal 2005.


Rahn&Bodmer: Enttäuschendes viertes Quartal
Die Ergebnisse für das Gesamtjahr 2005 würden am oberen Ende des Konsensus liegen, das Umsatzwachstum im vierten Quartal sei allerdings enttäuschend, schreibt Birgit Kulhoff, Finanzanalystin bei Rahn&Bodmer (R&B). Dafür sei die EBIT-Marge von 33,5% für 2005 hervorragend. Allerdings sei damit das weitere Steigerungspotenzial begrenzt.


Herausforderung fürs nächste Jahr
Umsatzmässig habe die Gruppe im nordamerikanischen Markt eine klar positive Entwicklung gezeigt, schreibt eine weitere Privatbank. Europa habe hingegen quartalsmässig betrachtet das tiefste Wachstum im Jahr 2005 erzielt. Da habe wohl die ganze «Göteborger Geschichte» einen der wichtigen Schlüsselmärkte beeinträchtigt, so der Analyst. Die Guidance für das Gesamtjahr stelle für den Dentalimplantate-Hersteller angesichts der hohen Vergleichsbasis und der negativen Stimmen um die Implantate NobelDirect und NobelPerfect eine Herausforderung dar.


Julius Bär: Eigene Vorgaben klar erfüllt
Nobel Biocare habe mit dem vorgelegten Zahlenset die eigenen Vorgaben klar erfüllt, schreibt das Equity Advisory Team der Bank Julius Bär. Der abgegebene Ausblick für das Gesamtjahr liege über den Marktschätzungen. Es wurde im Vorfeld mit einem Wachstums-Ziel von rund 20% gerechnet. (awp/mc/ab)

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