Während die Analysten die Genentech-Transaktion in ihren ersten Kommentaren vorsichtig positiv beurteilen, zeigt sich der Markt im frühen Handel skeptisch. Roche eröffneten mit 179,30 CHF leicht unter dem Schlusskurs vom Freitag von 179,60 CHF. Im frühen Handel weiteten sich die Kursverluste jedoch rasch aus. Um 9.30 Uhr notieren die Genussscheine 2,84% auf 174,50 CHF tiefer, derweil der SMI 0,7% verliert.
Vertrauensbeweis
Die Analysten-Gemeinde beurteilt die angekündigte Genentech-Transaktion mehrheitlich positiv. Für die ZKB dürfte die Übernahme vom finanziellen Aspekt her Sinn machen, so eine erste Einschätzung. Die Übernahme sei ein Vertrauensbeweis für die bedeutende Forschung und Entwicklung von Genentech, schreibt Vontobel. Auch andere Analysten sehen die Transaktion als willkommene Überraschung.
Gut gewählter Zeitpunkt
Für die Bank Wegelin scheint der Zeitpunkt mit dem derzeit tiefen USD gut gewählt. Positiv aufgenommen werden dürfte zudem, dass keine Kapitalerhöhung nötig werde. Die hohen Barmittel von Roche fänden mit der Übernahme endlich einen vernünftigen Verwendungszweck, so Wegelin weiter. Gewisse Gefahren sehen Analysten indes für die Firmenkultur und die Innovationskraft von Genentech. Dies vor dem Hintergrund, dass in der Vergangenheit die hohe Innovationskraft der Amerikaner der Unabhängigkeit der Tochter vom Mutterhaus zugeschrieben worden sei.
Solides H1-Ergebnis
Das Semesterergebnis von Roche bezeichnet die ZKB als solid. Für Vontobel überraschte das Betriebsergebnis, welches über den Konsensprognosen zu liegen kam, positiv. Dabei sei insbesondere der Betriebsgewinn im Pharmabereich dank niedriger F&E Kosten deutlich höher als erwartet ausgefallen. Enttäuscht hätten dagegen die Betriebsmargen von Diagnostics. Als Grund dafür sieht Vontobel bedeutend höhere Herstellkosten. Vontobel weist zudem darauf hin, dass der Reingewinn einen positiven Beitrag aus einem Rechtsfall in Höhe von 315 Mio CHF enthält. (awp/mc/ps/17)
