Alitalia stimmt Einstieg von Air France-KLM zu

Dies wurde am Montag nach Medienberichten aus Kreisen der Investorengruppe CAI bekannt. Die privaten Investoren hatten die von einem Insolvenzverwalter geführte Alitalia für eine Milliarde Euro erworben und mit der Fluggesellschaft Air One fusioniert.


Jahrelanges Ringen zu Ende
Nach jahrelangem Ringen um die Rettung der maroden Airline startet die früher staatliche Alitalia damit vollprivatisiert neu durch. Sie soll mit ersten Flügen am Dienstag vor Morgengrauen ihren Betrieb aufnehmen. Air France/KLM wird mit der Einigung zum grössten der 25 Alitalia-Aktionäre. Ein Ausbau des Aktienanteils ist möglich.


Flugbetrieb nahezu halbiert
Italiens neue Airline besteht aus den Resten der vor sechs Jahrzehnten gegründeten Alitalia und der zweitgrössten italienischen Fluggesellschaft Air One. Der Neustart soll mit einem um etwa 3.500 auf 12 500 Arbeitsplätze verringerten Personal sowie einem nahezu halbierten Flugbetrieb mit 600 Flügen täglich aufgenommen werden. Der Touristenmagnet Italien mit seiner bedeutenden Industrieregion im Norden des «Stiefels» ist der viertgrösste Markt in Europas Luftfahrt.


«Historischer, revolutionärer Vorgang»
Alitalia-Insolvenzverwalter Augusto Fantozzi nannte den Neustart «einen historischen, revolutionären Vorgang». Jetzt werde Alitalia endlich aus den roten Zahlen kommen. Fantozzi will die Restbestände der alten Alitalia liquidieren, darunter vor allem den Bereich Cargo.


Berlusconi zieht Air France/KLM vor
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte eine Einigung mit Air France/KLM als «besser» bezeichnet, zumal die Lufthansa als möglicher Interessent nie ein konkretes Angebot vorgelegt habe. Die Deutsche Lufthansa hatte in der vergangenen Woche einen finanziellen Einstieg bei den Italienern abgelehnt. Es sei nur ein Konzept zur Zusammenarbeit im Luftfahrtbündnis Star Alliance vorgelegt worden.


Und schon drohen Streiks
Die Geburt der neuen Alitalia stehe unter keinem guten Stern, denn die Gewerkschaften seien mit der Umsetzung des Vereinbarungen mit der CAI unzufrieden und drohten mit Streiks, berichteten italienische Medien am Montag. In den Tageszeitungen wirbt Alitalia so: «Die neue Fluggesellschaft basiert auf den Werten der besten italienischen Luftfahrttradition und bietet ein breites Netz und eine moderne und effiziente Flotte an.» Dafür werden knapp 100 Flugzeuge eingesetzt. Zum Leidwesen Mailands ist Rom-Fiumicino die wichtigste Altalia- Drehscheibe. (awp/mc/ps/27)


 

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