CH-Gewinne ausgebaut – trotz schwachen Novartis

Die Fundamental-Daten seien nach wie vor gut, sagte ein Aktienspezialist in Zürich. Die Gefahr einer stärkeren Korrektur nach unten sei zwar gewachsen, aber derzeit nicht wirklich gross. «Tauchen die Inflationssorgen wieder auf, ist ein Stimmungswechsel möglich», sagte er zu möglichen Risikofaktoren für sinkende Kurse. Derzeit sei aber ein solches Szenario nicht in Sicht.


Bis um 11.50 Uhr zieht der SMI um 28,55 Punkte oder 0,31% auf 9’364,89 Punkte an. Das neue Intraday-Allzeithoch liegt bei 9’376,65 Punkten und wurde um 11.00 Uhr erreicht. Der breiter gefasste SPI steigt um 20,95 Punkte (+0,28%) auf 7’428,72 Stellen.


Gegen den Trend fallen Novartis (-1,5% auf 73,50 CHF) am meisten zurück. In Börsenkreisen wird befürchtet, dass für Novartis in den USA eine weitere Verzögerung für das potentielle Blockbuster-Medikament Galvus gegen Diabetes ansteht. «Die nächsten paar Tage könnten sich für die Novartis-Aktionäre zu einem Spiessrutenlauf entwickeln», kommentiert ein Händler. Dieser geht jedoch weiterhin von einem Entscheid der FDA bis Ende Monat aus.


Der US-Broker Prudential hat am letzten Freitag auf eine mögliche Verzögerung von Monaten bei der Zulassung für Galvus hingewiesen. Laut Prudential will die FDA vermutlich die eingetretenen Nebenwirkungen auf die Haut genauer untersuchen.


Im Fokus stehen allerdings Converium aus dem Nebensegment. Der Titel legt nach einem Übernahmeangebot der französischen Scor um 10,9% auf 20,85 CHF zu. Das Tageshoch lag allerdings gar bei 22,35 CHF. Wie Converium am Montagmorgen bekanntgab, hatte Scor für Converium einen Preis von 21 CHF je Aktie oder insgesamt 3,08 Mrd CHF geboten. Der Verwaltungsrat von Converium lehnt das Angebot indessen als ungenügend ab. Die Analysten der Bank Vontobel erachten allerdings die Offerte als attraktiv. Scor liess am Montag verlauten, bereits im Besitz von 32,9% der Aktien von Converium zu sein.


Im SMI weisen nebst Novartis auch Nobel Biocare (-0,8% auf 424,75 CHF) ein grösseres Minus aus. Nobel Biocare werden gemäss Händlern von Zweifeln aus schwedischen Wissenschafter-Kreisen am Implantat-System ‹Teeth in an hour› belastet.


Minim schwächer notieren einzig noch Synthes, Ciba SC sowie Givaudan. Givaudan wird wie Clariant am Dienstag das Jahresergebnis publizieren. Clariant sind indessen mit einem Plus von 1,9% auf 21,30 grösster Gewinner im SMI.


Über 1% verteuern sich auch ZFS (+1,7% auf 360,75 CHF), Swatch I (+1,5% auf 317,75 CHF) oder Holcim (+1,7% auf 127,40 CHF). Holcim erhalten von einem positiv gefärbten Artikel in der Wochenendpresse Unterstützung, ebenso wie Adecco (+1,3% auf 84,15 CHF) von einem Artikel in der Financial Times Deutschland vom heutigen Montag.


Am breiten Markt klettern Barry Callebaut um weitere 7,6% nach oben. Die am vergangenen Donnerstag bekanntgegebene Vereinbarung mit Nestlé führte bereits am Freitag zu einem markanten Kursplus und heute zu weiteren positiven Kommentaren aus Bankenkreisen.


Auch Ascom legen um 5,5% markant zu. Die österreichische Beteiligungsgesellschaft Victory hat für den morgigen Dienstag zu einer Orientierung über die jüngsten Ereignisse um Ascom geladen.


Basilea (+2,9%) werden von positiven Resultaten einer Phase-II-Studie zu Alitretinoin, einem Medikament gegen chronische Handdermatitis, getrieben.


Actelion dagegen fallen um 3,2% zurück, nachdem Ambrisentan, ein Konkurrenzprodukt zu Actelions Hauptumsatzträger Tracleer, von der FDA den Priority Review-Status erhalten hat. Ambrisentan werde möglicherweise bereits im dritten Quartal zugelassen, hiess es dazu in Marktkreisen. (awp/mc/gh)

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