CH-Schluss: Etwas schwächer – Defensive halten SMI im Lot

Auch am Berichtstag verpufften die weltweit angedachten oder umgesetzten Regierungsmassnahmen wirkungslos oder sorgten lediglich für ein kleines Strohfeuer. Ursache für einen kleinen Zwischenspurt am Nachmittag war eine neue Finanzierungsfaziliät der US-Notenbank. Die Federal Reserve will damit den Kauf kurzlaufender Commercial Papers finanzieren.


Am Dienstag sank der SMI 30,96 Punkte oder 0,48% auf 6’427,76 Stellen. Der Swiss Leader Index büsste 1,34% auf 919,22 Zähler ein. Hier schlug sich die Kappung der grosskapitalisierten defensiven Werte nieder. Der Marktbreitere Swiss Performance Index sank um 0,66% auf 5’333,52 Punkte.


Die Finanzwerte wurden erneut stark gebeutelt, allen voran die Titel der UBS (-7,2% auf 19,40 CHF) und von Swiss Re (-6,4% auf 49,80 CHF). Händlern zufolge prägten erneut verschiedenste Gerüchte das Geschehen, welche die Unsicherheit im Sektor weiter anheizten. So hätten Spekulationen rund um Liquiditätsengpässe bei verschiedenen britischen Banken kursiert.


Bei Swiss Re wurden zudem die zuletzt nur noch sehr zögerlich vom Unternehmen vorgenommen Aktienrückkäufe als Zeichen dafür gewertet, dass weitere Wertberichtigungen ins Haus stehen.


Julius Bär (-3,4% auf 42,90 CHF) blicken auf einen sehr volatilen Handelstag zurück, hatte doch der Titel in der Spitze um mehr als 5% zugelegt. Die Titel hatten zwischenzeitlich von Aussagen des CEO Alex Widmer an einer Investorenveranstaltung in London profitiert, anlässlich der er die finanziellen Zielsetzungen für die Private Bank bestätigte. Der Bereich GAM wurde jedoch nicht angesprochen – genau die Sparte, wo die Investoren grosse Probleme orten.


Deutlich schwächer schlossen auch die restlichen Versicherer. Swiss Life (-3,4% auf 151 CHF), ZFS (-1,8% auf 277 CHF) und Bâloise (-3,3% auf 67,70 CHF) standen den Banken in Nichts nach.


Swatch (+0,3% auf 175,60 CHF) profitierten auf der anderen Seite laut Händlerangaben von Umschichtungen aus Richemont (-2,9% auf 44 CHF). Einerseits wurde Richemont von «Most Preferred List» der UBS gestrichen, während Swatch drauf blieben. Andererseits stufte die ZKB die Swatch-Papiere hoch.


Syngenta (+3,7% auf 199 CHF) etablierten sich nach mehreren sehr schwachen Handelswochen an der SMI-Spitze.


Von ihrem Status als «sichere Häfen» profitierten die defensiven Werte Nestlé (+1,5% auf 45,96 CHF), Roche (+1,8% auf 175 CHF) und Novartis (+1,7% auf 60,60 CHF). Novartis hatte vorbörslich positive Ergebnisse einer Phase-II-Studie zu NVA237 veröffentlicht, Roche ebenfalls günstige Resultate einer Phase-III-Studie zu Mabthera bei der Krebsart CLL.


Aus der zweiten Reihe gab es heute Unternehmensnews vom Schraubenhersteller Bossard (-4,2%). Das Unternehmen veröffentlichte die Zahlen zu den vergangenen acht Monaten. Dabei bestätigte das Management die erwartete Gewinnentwicklung, musste aber die Umsatzprognose für 2008 leicht reduzieren.


Die Flughafenbetreiberin Unique (-2,3%) teilte mit, dass sie über ihren Fluglärmfonds ebenfalls von der Sigma-Pleite betroffen ist.


Die grössten Abgaben gingen auf Global Natural (-27,8%), BioXell (-19,4%) und Orascom (-11,6%). (awp/mc/gh/33)

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